Auf Ayurveda-Tee bin ich erstmalig im Wartezimmer eines Zahnarztes gestoßen. Das mag zwar eigenartig klingen, war aber ausgesprochen passend. Während ich da saß und auf meinen Termin wartete, habe ich teetrinkend tatsächlich nach und nach meine Nervosität vor dem Zahnarzt-Besuch verloren. Ich hätte zuvor niemals geglaubt, dass mich eine Tasse Tee derart schnell beruhigen könnte ...
Seither habe ich bereits viele verschiedene Ayurveda-Teemischungen ausprobiert und bin nachwievor absolut begeistert von der Zusammenstellung der verschiedenen Kräuter, Blätter und Gewürze. Dabei handelt es sich hier keineswegs um exotische Zutaten, die nur in Indien gedeihen, sondern um die Zusammenstellung ganz gewöhnlicher Pflanzen, die auch bei uns heimisch sind. Es sind jedoch die uralten, traditionellen Ayurveda-Rezepte, die diese Tee-Mischungen zu etwas Besonderem werden lassen.
Einer meiner absoluten Favoriten unter den ayurvedischen Teemischungen ist dabei seit vielen Jahren die Classic-Chai-Teemischung von Yogi Tea®. Ich liebe die feurige Mischung aus Zimt, Kardamom, Ingwer, Nelken und Schwarzem Pfeffer - einfach köstlich!
Je nachdem welche Kräuter und Gewürze in den jeweiligen Mischungen enthalten sind, kann ein Ayurveda-Tee anregend oder beruhigend, wärmend oder kühlend, appetitanregend oder appetitzügelnd wirken.
Die berühmte uralte indische Gesundheitslehre des Ayurveda unterteilt die Menschen anhand ihres Temperaments sowie ihrer körperlichen Eigenschaften in drei verschiedene Typen, die sogenannten Doshas:
Jeder Mensch trägt zwar grundsätzlich immer alle drei Doshas in sich, jedoch zu unterschiedlich starken Teilen. Das vorherrschende Dosha ist dabei entscheidend für viele Charaktereigenschaften, aber auch für das Aussehen sowie für geistige und emotionale Reaktionen. Und auch die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten lässt dich laut der indischen Gesundheitslehre anhand der jeweiligen Doshas erklären. Außerdem sind die Doshas verantwortlich für die Steuerung aller körperlichen, seelischen und geistigen Energien.
Um sich von einer Krankheit zu erholen oder um gesund zu bleiben, sollten laut der ayurvedischen Lehre alle Doshas stets im Einklang miteinander stehen. Wichtig zur Gesunderhaltung ist auch das Zusammenspiel aller Lebensbereiche. Dazu zählt nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern auch die richtige Lebensweise. Ist die Balance dieser Bereiche gestört, kann es zu Krankheiten kommen.
Jeder der drei Konstitutionstypen bedarf einer anderen Ernährung, Lebensweise und Behandlung. Da die jeweiligen Doshas durch die verschiedensten Einflüsse immer wieder aus dem Gleichgewicht geraten können, ist es wertvoll, zu wissen, dass Ayurveda-Tees auf natürliche Weise unterstützend helfen können, die Doshas wieder in Einklang zu bringen.
Vata steht in der ayurvedischen Heilkunst für die Elemente Wind, Luft und Äther. Es ist zuständig für die Bewegungsabläufe in den Körperzellen, für die Steuerung des Wachstums, sowie für die Regelung der geistigen Aktivität und aller Sinnesorgane. Außerdem dient es der Kontrolle der beiden anderen Doshas.
Vata-Typen gelten generell als wach, klar, heiter und voller Lebensfreude. Sie neigen oft zu spontanen Aktivitäten und lieben die Abwechslung. Sie gelten als sehr kreativ und können sich schnell für etwas begeistern, sind dadurch aber auch sehr sprunghaft und nervös in ihrem Wesen. Außerdem gehören ein schlechtes Langzeitgedächtnis und schnelles Vergessen zu ihren Eigenschaften. Ihr Schlaf ist leicht und sie haben eine unregelmäßige Verdauung. Durch ihre oft unbeständige Lebensweise kommen sie leicht aus der Balance. Die Folgen dieses Ungleichgewichts reichen von einer Neigung zu trockener Haut und Muskelverspannungen, über Verdauungsprobleme, Magenbeschwerden und Gewichtsverlust bis hin zu Angstzuständen und sogar Depressionen.
Ist der Vata-Typ aus dem Gleichgewicht geraten, empfiehlt es sich für mehr Entspannung und eine ausgeglichenere Lebensweise, mit ausreichend Schlaf und einer gesunden Ernährung, zu sorgen. Extra für den Vata-Typen abgestimmte Ayurveda-Tees können ihn unterstützen, seine Balance wiederzufinden. Vata-Tee besteht zumeist aus harmonisierenden und würzigen Zutaten. Vor allem Zimt, Süßholz, Kardamom oder Ingwer kommen hier zum Einsatz. Das volle, würzige und süße Aroma lässt ihn beruhigend wirken und ist somit besonders für den unruhigen und gestressten Vata-Typen geeignet.
Pitta steht in der ayurvedischen Heilkunst für die Elemente Feuer und Wasser und wird mit dem Energieprinzip identifiziert. Es ist zuständig für alle Stoffwechselvorgänge, die Tätigkeit des Verdauungstraktes, den Wärme- sowie den Hormonhaushalt in unserem Körper, unseren Intellekt und unsere Emotionen.
Pitta-Typen gelten als hitzig und aufbrausend, bestechen aber durch ihre zielgerichtete Energie, Dynamik und Bewegung. Zudem zeichnet sie eine positive Ausstrahlung und eine besondere Begeisterungsfähigkeit aus. Sie gelten als die idealen Führungspersönlichkeiten, da sie nicht nur über einen scharfen Intellekt verfügen, sondern auch sehr redegewandt sind. Da Pitta-Menschen oft über-ehrgeizig sind und die Perfektion lieben, steigt auch ihr innerer Leistungsdruck und ihre Unzufriedenheit. Außerdem neigen sie zu Hass, Neid und Eifersucht. Eine Störungen des Gleichgewichts des Pitta-Typen kann sich in starkem Schwitzen, Schlaf- und Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Aggressivität und Kritiksucht bemerkbar machen.
Um die Balance wieder herzustellen, sollte der Pitta-Typ auf einen besseren Ausgleich zwischen Aktivität und Erholung achten. Dabei kann ein sorgfältig gemischter Pitta-Tee unterstützend wirken. Diese Mischung ist oft aus milden Gewürzen und Rosenblütenblättern zusammengesetzt. Sie wirkt beruhigend und kühlend und ist daher sehr gut für den hitzigen und aufbrausenden Pitta-Typen geeignet. Vor allem an heißen Tagen und bei gereizten Menschen kommt er oft zum Einsatz.
Kapha steht in der ayurvedischen Heilkunst für das Element Erde und repräsentiert das erhaltende und stabilisierende Prinzip des Körpers. Zu seinen Aufgaben zählt der Zusammenhalt und die Stabilität der Strukturen unseres Körpers und des Flüssigkeitshaushaltes, sowie die Förderung der natürlichen Abwehrkräfte.
Kapha-Typen sind zum Beispiel groß und kräftig, oder aber klein und stämmig. Sie gehen die Dinge methodisch an, agieren wohlüberlegt und sind nicht aus der Ruhe zu bringen. Sie bevorzugen einen beständigen Lebensstil, deshalb ist ihr Gesundheitszustand in der Regel stabil. Überstürzte Entscheidungen, Hektik und Spontanität bringen sie allerdings auch schnell an ihre Grenzen, so dass sie sich überanstrengt fühlen. Konfliktsituationen gehen sie gerne aus dem Weg, anstrengende Aufgaben schieben sie vor sich her. Sie gelten deshalb als unflexibel und träge. Ist der ruhige Kapha-Typ dennoch einmal aus dem Gleichgewicht geraten, kann sich dies in Kälteempfindlichkeit, Antriebslosigkeit, Passivität, Gewichtszunahme und starke, langanhaltende Erkältungskrankheiten äußern.
Menschen mit einem unausgeglichenen Dosha Kapha sollten darauf achten, ausreichend Aktivität in ihr Leben zu bringen. Mit scharfen Gewürzen und Kräutern können Teemischungen den Kapha-Typen beleben und anregen, und dabei seine Stärken unterstützen. Meist bestehen diese, ähnlich wie Vata-Tees, auch aus Ingwer und Kardamom, beinhalten aber im Gegensatz dazu auch Safran. Dadurch eignen sie sich idealerweise für den trägen Kapha-Typen und sind vor allem während den kalten Wintertagen und als Muntermacher zu empfehlen. Auch wer sich körperlich erschöpft fühlt oder sich am Morgen beleben will, greift am Besten zum Kapha-Tee.
Neben der speziellen Tee-Mischungen für die drei Dosha-Typen, gibt es eine weitere riesengroße Auswahl an Ayurveda-Tees. Es gibt selbstverständlich auch im Ayurveda - genau wie in unserer europäischen Naturheilkunde - für jedes kleinere oder größere Problem auch eine bestimmte Tee-Mischung, die Abhilfe verspricht - egal ob es sich dabei um Einschlaf-Probleme, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, Stoffwechselstörungen oder eine schwache Immunabwehr handelt.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Kräuter und Gewürze, ob nun indischen Ursprungs oder heimische, kann wahre Wunder bewirken. Außerdem enthält Ayurveda-Tee im Allgemeinen kein Koffein oder Teein und ist daher auch für Menschen geeignet, die diese beiden Inhaltsstoffe nicht vertragen. Nicht zuletzt deshalb gilt er als besonders gesund und verträglich.
Auch wenn ayurvedischer Tee meist frei von Allergenen ist, sollte man beim Kauf dennoch auf eine hohe Qualität achten. Wie bei anderen Teesorten auch, ist hier Tee aus biologischem Anbau zu empfehlen.
Liebevoll von Hand gemischte Ayurveda-Tee-Mischungen findest du zum Beispiel im Onlineshop von amaiva: http://www.amaiva.de/bio-tee/ayurveda-tee
Alle Bilder und Texte auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und dürfen ohne deren Einwilligung weder kopiert noch sonstwie weiter verwendet werden.
Bildnachweise siehe: Impressum
Design & Programmierung: 2T Design