Seit einiger Zeit liegt es wieder total im Trend sich statt eines einfachen Holzofens, für die gemütliche Wärme im Winter, einen feuerbetriebenen Küchenofen anzuschaffen. Mit meinem Hang zu alten, nostalgischen Dingen und einem Haus von 1896, konnte ich mich der Faszination dieser Geräte nicht sehr lange entziehen. Trotzdem hat es noch eine ganze Weile gedauert, bis wir uns endgültig entschieden hatten, den ältesten unserer Öfen auszutauschen und durch unseren, bislang im Esszimmer beheimateten Kaminofen zu ersetzen. Damit wurde hier natürlich ein Plätzchen frei, dass sich doch ganz wunderbar eignete um einem optisch alten, aber mit moderner Technik ausgestattetem Holzofen eine neue Heimat zu geben.
Die Auswahl an solchen Geräten ist mittlerweile ordentlich gewachsen, allerdings hat der vorhandene Platz und die Tatsache, dass wir das Ofenrohr auf der linken Seite haben die Auswahl wieder deutlich begrenzt. Wir haben uns schließlich für das Modell Rosetta von Nordica entschieden, da es uns optisch gefiel und als Ausführung "Sinistra" auch für ein linksseitiges Ofenrohr geeignet war.
Den Ofen gibt es in verschiedenen Farben und er hat eigentlich alles, was das Herz begehrt. Oben eine Kochplatte, mit entsprechendem Einsatz ein Wasserbad, sowie einen Ofen, zu dem man verschiedenes Zubehör dazu kaufen kann. Wir haben uns für ein Rost und ein Backblech entschieden. Natürlich ist, aufgrund der Gesamtgröße, der Backraum nicht mit einem normalen Ofen in der Küche zu vergleichen.
Der Aufbau war, dank des Gewichtes, ein Kraftakt aber schließlich gut gelungen. Unser Schornsteinfeger hatte bei der Abnahme keinerlei Einwände gegen eine Inbetriebnahme, also konnte es losgehen. Auch dies gestaltete sich sehr einfach. Das Feuer brannte, dank unserer selbst hergestellten Anzünder zügig und gut, die erste (normale) Rauch und Geruchsbelästigung beim Einbrennen hielt sich in Grenzen und war nach einem Abend erledigt.
Anfangs haben wir den Ofen wirklich nur zum Heizen und "schön aussehen" benutzt, aber natürlich kam dann auch der Wunsch auf, die Ofenfunktion zu testen. Laut Beschreibung soll nach dem ersten Anfeuern immer dann, wenn nur noch Glut vorhanden ist, ein neuer Scheit aufgelegt werden um den kleinen Backofen ziemlich konstant bei 200 ° C zu halten. Das können wir genau so bestätigen, vorausgesetzt, dass außen an der Ofentür angebrachte Thermometer sagt die Wahrheit.
Versuch Nummer 1 gestaltete sich sehr banal und hätte so wohl auch auf jedem anderen Ofen funktioniert, aber man fängt ja lieber klein an. Also wurde ein Topf Glühwein auf die "Herdplatte" gestellt, ohne die dafür vorgesehenen Ringe herauszunehmen. Wenig überraschend hat das gut geklappt und der Glühwein wurde heiß genossen. Auch die Erkenntnis, dass man beim Einschenken nicht schlabbern sollte hat sich nicht nur ins Hirn, sondern auch in den Herd gebrannt. Egal, jetzt sieht man wenigstens, dass er kein Deko-Objekt, sondern ein Gebrauchsgegenstand ist.
Versuch Nummer 2 ging da schon etwas weiter. Ein Auflauf sollte es werden. Das ist praktisch, wenn der Ofen sowieso zum Heizen läuft, denn da wegen der Abzugshaube sonst immer ein Fenster geöffnet sein muss, wenn gleichzeitig gekocht wird, ist der Heizeffekt sonst nur so mittelmäßig. Da bei uns abends gekocht wird, hatte der Ofen, am frühen Nachmittag angefeuert, bis dahin die perfekte Temperatur.
Aufgrund der Tatsache, dass der Ofen nicht der Größte ist, konnten wir unsere normale Emaille-Auflaufform nicht benutzen, sie war schlicht zu breit. Mit der etwas schmaleren Keramikform (immer noch locker ausreichend für vier Personen) war das aber kein Problem. Die nächsten 20 Minuten warteten wir gespannt. Dabei stellte sich auch heraus, dass so ein Licht, wie im normalen Küchenofen üblich, schon eine praktische Sache ist. Denn so richtig viel zu erkennen war, ohne eine Taschenlampe zu Hilfe zu nehmen, nicht.
Dafür konnte sich das Ergebnis dann aber sehen und schmecken lassen, denn der kleine Ofen hat nahezu perfekt funktioniert. Lediglich der Käse war nicht ganz so schön gebräunt, wie man es normalerweise kennt. Vielleicht wäre das mit etwas mehr Geduld auch noch geworden, aber wir hatten Hunger ;-).
In weiteren Versuchen habe ich mit unserem Dutch Oven gekocht und dabei die Eisenringe herausgenommen, damit der Topf direkt über dem Feuer steht, das hat ebenso funktioniert, wie mit einem normalen Kochtopf Suppe auf der geschlossenen Eisenplatte zu kochen.
Woran ich mich erst gewöhnen musste, als induktionsverwöhnter Mensch, war, dass alles deutlich länger dauert. Auf dem Holzofen kocht der Inhalt eines großen Suppentopfes locker 20 Minuten später, als auf meinem Induktionsfeld in der Küche. Was aber ja kein wirkliches Problem darstellt, an diesem Abend haben sich alle weiteren Aktionen dann eben um 20 Minuten verschoben und seitdem plane ich direkt mehr Zeit ein.
Mein Fazit zur Versuchsreihe "Kochen mit dem Holzofen" ist durchweg positiv. Wenn der Ofen im Winter so oder so angefeuert wird (dieser Bericht wird in der zweiten Januar Woche 2024 geschrieben, bei -7°c Außentemperatur), kann man sich bei einfachen Gerichten, die mit einem Topf auskommen, die Energie für den normalen Herd wirklich sparen. Klar, oben auf dem Ofen dauert alles etwas länger, aber der kleine Backofen funktioniert genauso gut, wie der an meinem Küchenherd. Für mich persönlich habe ich entschieden, den Holzofen deutlich öfter zum Kochen zu nutzen, wie gut, dass meine Familie Aufläufe und One Pot Gerichte sehr gerne mag 😊.
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