Ein maßvoller Kaffee-Genuss (ca. 2-3 Tassen täglich) ist für die Gesundheit der meisten Menschen durchaus zuträglich. Dies konnte in den vergangenen Jahrzehnten eindrucksvoll durch unzählige Studien belegt werden. Viele der positiven Wirkungen des Kaffees kann ich auch bei mir selbst beobachten.
Nicht wenige Leute sehen in diesen Studien jedoch ausschließlich einen mächtigen Clou der Kaffee-Industrie, um uns zu regelrechten Kaffee-Junkies zu erziehen. Da Kaffeebohnen gleich hinter dem Erdöl weltweit das zweitbegehrteste Handelsgut darstellen, ist dieser Gedanke natürlich auch nicht ganz abwegig. Mit Kaffee und all seinen Nebenprodukten lässt sich schließlich eine Menge Geld verdienen. Nicht umsonst wird er heute auch das schwarze Gold genannt. Kaffee-Lobbyisten lassen die unangenehmen Begleiterscheinungen des Kaffeetrinkens daher auch gerne mal komplett unter den Tisch fallen.
Ein nicht gerade kleiner Teil der Bevölkerung reagiert auf Kaffee und seine Inhaltsstoffe jedoch sehr empfindlich. Die Unverträglichkeit ist dabei auch nicht immer ausschließlich nur auf das im Kaffee enthaltene Koffein zurückzuführen. Auch die Säuren im Kaffee bereiten so manch einem größte gesundheitliche Schwierigkeiten. Im Idealfall mögen diese Menschen ohnehin keinen Kaffee, dann lässt er sich natürlich besonders leicht meiden.
Ein übersäuerter Organismus ist in der heutigen Zeit bedauerlicherweise keine Seltenheit mehr. Industriell verarbeitete Lebensmittel, unzählige Zusatzstoffe in der Nahrung, Fastfood, Softdrinks, Nikotin, Alkohol, zu viel Fleisch, zu viel Süßigkeiten, zu wenig Obst und Gemüse, zu wenig Bewegung, zu wenig frische Luft, massives Übergewicht ... all diese Dinge führen dazu, dass unser Säure- und Basenhaushalt mächtig durcheinander gerät. Auch Kaffee zählt leider zu den Säurelieferanten und kann das i-Tüpfelchen auf der ohnehin bereits vorhandenen Säureüberflutung darstellen. Eine konstante Übersäuerung führt nicht nur zu Magenproblemen und Sodbrennen, sondern zieht auch jede Menge andere gesundheitliche Probleme nach sich.
Wer häufig mit einer Magenschleimhautentzündung zu kämpfen hat oder unter Sodbrennen leidet, sollte foglich nicht nur auf Kaffee verzichten, sondern seinen kompletten Lebensstil überdenken. Es wäre verkehrt nur dem Kaffee die alleinige Schuld an diesen Problemen zu geben. Ein übermäßiger Kaffeegenuss sollte allerdings zugunsten der Magenschleimhaut grundsätzlich vermieden werden.
Die Säure von 2-3 Tassen Kaffee kann jedoch einem gesunden Körper im Rahmen einer ansonsten ausgewogenen Ernährungsweise für gewöhnlich nichts anhaben.
Im übrigen lässt sich der Säuregehalt des Kaffees durch einen Schluck Milch deutlich senken. Dies hat Ranga Yogeshwar übrigens in seiner Sendung Quarks & Co vom 17.07.2012 mit dem Titel Deutschland im Kaffeerausch eindrucksvoll mit Hilfe eines Säuremessgerätes vorgeführt.
Ein kleiner Tipp am Rande: Wer trotz anhaltender Magenprobleme oder Sodbrennen auf den Geschmack von Kaffee absolut nicht verzichten möchte, könnte es alternativ einmal mit Lupinenkaffee versuchen. Diese Art von Kaffee kommt dem echtem Kaffee geschmacklich verblüffend nah und ist dabei frei von Reizstoffen und Koffein.
Koffeinhaltiger Kaffee kann bei manchen Leuten den Blutzuckerspiegel drastisch durcheinander bringen und Hungergefühle erzeugen.
Wäre dies ein Hunger auf gesunde Lebensmittel, könnte man diesen Effekt möglicherweise noch als gesunde appetitsteigernde Wirkung betrachten. Bedauerlicherweise erzeugt das Koffein jedoch in den meisten Fällen die pure Gier nach Süßigkeiten.
Nicht alle Kaffeetrinker sind von diesem Phänomen betroffen. Wer sich jedoch nach dem Genuss einer Tasse Kaffee besonders schwer beherrschen kann, die Finger vom Tortenbuffet zu lassen, sollte es testweise mal eine Zeitlang ohne Kaffee versuchen.
Kaffee ist ein Genussmittel mit Suchtfaktor. Die gesundheitlichen Folgen einer Koffein-Sucht sind zwar bei weitem nicht vergleichbar mit denen böser Drogen, Alkohol oder Nikotin, aber das "Aufhören" ist ebenfalls nicht ganz einfach. Hand auf's Herz ... viele von uns kennen den Effekt: Wenn man am frühen Morgen nicht bis zu einer bestimmten Uhrzeit seine erste Tasse Kaffee getrunken hat, erinnern uns pochende Kopfschmerzen daran, dass uns das Koffein vorenthalten wurde. Das gleiche Prozedre wiederholt sich unter Umständen nach dem Mittagessen und zur klassichen Kaffeezeit am Nachmittag.
Diese Sucht kann durchaus lästig werden, wenn man viel unterwegs und kein Kaffee greifbar ist.
Bei einem kompletten Koffein-Entzug reagiert der Körper häufig mit heftigen Kopfschmerzen, die tagelang anhalten können. Dies führt zu einer gewissen körperlichen Abhängigkeit. Und ein anderes Wort dafür ist nunmal "Sucht". Dadurch hat uns die Kaffee-Industrie tatsächlich ganz gut in der Hand. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Wir brauchen unser tägliches schwarzes Gold, um wach zu werden ... um keine Kopfschmerzen zu bekommen ... und um uns allgemein wohl zu fühlen.
Wenn wir nicht abhängig werden wollen, wäre es daher durchaus besser, wenn wir nur ab und zu eine Tasse Kaffee genießen würden ... aber ich persönlich kenne nur ganz wenige Gelegenheitskaffeetrinker ... die meisten sind bekennende Wiederholungstäter. Ganz oder gar nicht scheint beim Kaffeetrinken die Devise zu lauten. Auch ich selbst kann mich da nicht ausschließen. Ich liebe meine Tasse Milchkaffee am Morgen und kann einfach nicht darauf verzichten und nehme dafür diese Sucht in Kauf.
Es gibt eine Reihe von Menschen, die aufgrund einer genetischen Veranlagung selbst auf kleinste Mengen Koffein mit starkem Herzrasen und Schweißausbrüchen reagieren. Gleichzeitig können bei diesen Leuten unerklärliche Angstgefühle bis hin zu Panikattacken und Depressionen auftreten. Eine andere unangenehme Nebenwirkung durch diese Unverträglichkeit sind übersteigerte Gereiztheit bis hin zu einem regelrecht aggressivem Verhalten.
Die Forscher, die sich in einer Studie intensiv mit diesem Phänomen beschäftigt haben, stellten jedoch auch fest, dass diese genetische Unverträglichkeit durch eine schrittweise Steigerung der Koffein-Dosis überwunden werden kann.
Die gleiche Gen-Kombination, die sich auch für das soeben genannte Herzrasen verantwortlich zeigt, kann nebenbei bei den besagten Personen auch zu Schlafstörungen führen.
Auf der Suche nach Antworten auf die Frage wieso es bei einigen Leuten zu Schlafstörungen durch den Genuss von koffeinhaltigem Kaffee kommt und bei anderen Personen nicht, fanden die Forscher neben der genetischen Unverträglichkeit noch eine weitere Ursache heraus. Und zwar arbeitete die Leber der Probanden dieser Studie in einem unterschiedlichen Tempo. Bei einigen Kaffeetrinkern wurde das Koffein relativ schnell von der Leber verarbeitet und ausgeschieden. Bei anderen Kaffeetrinkern hingegen benötigte die Leber deutlich länger bis das Koffein aus dem Körper herausgefiltert war.
Dies erklärt, wieso manche Menschen selbst kurz vor dem Schlafengehen problemlos eine Tasse Kaffee trinken können, während andere Menschen tunlichst ab der Mittagszeit den Kaffee meiden und ihn nur am frühen Morgen mit Koffein genießen.
Wer nur aus geschmacklichen Gründen nicht auf Kaffee verzichten möchte, für den gibt es eine ganz simple Lösung: Entkoffeinierter Kaffee ...
Kaffee ist allerdings nur eine von vielen verschiedenen Ursachen, die zu Schlafstörungen führen können. Wer regelmäßig unter Schlafstörungen leidet, ist jedoch gut beraten, wenn er einfach mal testweise ein paar Tage bis Wochen gänzlich auf den Wachmacher verzichtet. Sollten die Schlafprobleme durch den Verzicht auf Kaffee verschwinden, ist die Lösung schnell gefunden. Sollte der Schlaf hingegen immer noch gestört sein, weiß man immerhin, dass der Kaffee als Übeltäter ausgeschlossen werden kann.
Wer viel raucht und gleichzeitig auch viel Kaffee trinkt, schadet massiv seinen Nebennieren.
Der Bedarf an B-Vitaminen und Vitamin C klettert durch diese Kombination derart rasant in die Höhe, dass er durch eine natürliche, gesunde Ernährung nicht mehr gedeckt werden kann.
Eine dieser beiden Süchte sollte man daher tunlichst an den Nagel hängen, wenn einem die Gesundheit lieb und teuer ist ... am besten zunächst einmal das durch und durch schädliche Rauchen.
Da Koffein eine sehr starke Wirkung auf unseren Organismus ausübt, kann es bei einer gleichzeitigen Einnahme von Tabletten zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Wer regelmäßig auf Medikamente angewiesen ist, sollte unbedingt mit seinem Arzt abklären inwieweit durch einen ebenfalls regelmäßigen Kaffee-Konsum negative Wechselwirkungen auftreten können.
Lange Zeit hat es geheißen, dass Kaffee den Körper so stark entwässern würde, dass zu jeder Tasse Kaffee mindestens ein großes Glas Wasser getrunken werden müsse und Kaffee deswegen bei der Berechnung der täglichen Flüssigkeitsdeckung nicht berücksichtigt werden könne. Diese These konnte den zahlreichen Studien, die seither über den Kaffee durchgeführt wurden, nicht standhalten.
Kaffee wirkt zwar in der Tat leicht entwässernd, aber bei weitem nicht so stark, dass Kaffee nicht auch als Flüssigkeit gewertet werden kann. Es hat sich gezeigt, dass bei regelmäßigem Kaffee-Konsum ohnehin auch hier eine Gewöhnung eintritt, die den entwässernden Effekt mehr oder weniger ad absurdum führt.
Dennoch ist es natürlich in keinster Weise sinnvoll, seinen Flüssigkeitsbedarf ausschließlich mit Hilfe von Kaffee zu decken .. mehr als 2-3 Tassen täglich sollten es schließlich nicht sein. Wasser, Tee oder Saftschorlen sind die deutlich gesündere Wahl, wenn es um die Regulierung unseres Wasserhaushaltes geht.
Wer sich also weiterhin an den Ratschlag hält, zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser zu trinken, tut seiner Gesundheit nur Gutes. Es gibt keinen Grund fortan darauf zu verzichten.
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