Kaffee ... der Muntermacher aus den Tropen

Ich liebe es, wenn am frühen Morgen der Duft von frisch gemahlenem Kaffee durchs Haus zieht.

Ein Frühstück ohne eine leckere Tasse Kaffee ist für mich einfach nicht komplett und ich schließe mich da gerne der Liebeserklärung der genialen Accapella-Gruppe WiseGuys an, die in ihrem Song Meine heiße Liebe den Kaffee sehr eindrucksvoll beleuchten. Auch mir ist dabei sehr wohl bewusst, dass Kaffee im Bezug auf unsere Gesundheit nicht nur positive Aspekte vorzuweisen hat. Es gibt schließlich eine ganze Reihe von Menschen, die Kaffee oder vielmehr das in ihm enthaltene Koffein oder seine Säuren leider nicht so gut vertragen können - besonders, wenn zu viel davon getrunken wird. Ich kann mich jedoch glücklich schätzen, dass ich zu der Gruppe von Kaffee-Trinkern zähle, die von den positiven Eigenschaften eines maßvollen Kaffee-Genusses profitieren.

Kaffee-Gläser von WMF für Latte Macchiato
Kaffee-Gläser von WMF
für Latte Macchiato
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Kaffee wirkt ...

Unter einer maßvollen Dosis Kaffee versteht man übrigens allgemein betrachtet in etwa 2-3 Tassen pro Tag.

Kaffee macht wach

Dass Kaffee auf die meisten Menschen belebend und stimulierend wirkt, ist vermutlich jedermann bekannt. Kaffee regt den Kreislauf an und ist der beliebteste Wachmacher überhaupt. Verantwortlich für die stark anregende Wirkung ist das im Kaffee enthaltene Koffein, welches unser zentrales Nervensystem beeinflusst und unser Herz schneller schlagen lässt.

Der Wirkstoff Koffein ist auch in zahlreichen anderen Pflanzen zu finden. Die bekanntesten Koffein-Lieferanten neben dem Kaffee sind Tee (schwarzer Tee und grüner Tee), Mate, Guarana und die Kolanuss. Die Pflanzen schützen sich übrigens durch das Koffein vor Insekten.

Aufgrund der anregenden Wirkung des Kaffees können die meisten Leute am Abend keinen Kaffee mehr trinken, da sie sonst später Schlafprobleme bekommen. In meinem Umfeld gibt es sogar viele Leute, die bereits am Nachmittag auf Kaffee verzichten, weil sie sonst die ganze Nacht wach im Bett liegen.

Ulkigerweise kann eine Tasse Kaffee vor dem Schlafengehen jedoch sogar schlaffördernd wirken. Ob und in welcher Weise Kaffee die Schlafqualität beeinflusst oder nicht, hängt sehr stark von der Gewöhnung ab. Jemand, der nur selten Kaffee trinkt, wird meist eine stärkere Wirkung spüren als jemand, der regelmäßig Kaffee konsumiert. Aber auch die verschiedenen Gene und die Aktivitäten der Leber spielen bei den Auswirkungen von Koffein eine große Rolle.

 



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Kaffee fördert die Konzentration und hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

Kaffee macht zwar nicht schlauer, aber in zahlreichen Studien mit Zehntausenden von Probanden konnte eindrucksvoll nachgewiesen werden, dass sich Menschen, die Koffein zu sich nehmen, über einen wesentlich längeren Zeitraum konzentrieren können. Diese Konzentrationsstärke wiederum führt dazu, dass man auch kniffelige Aufgaben besser lösen kann.

Auch das Erinnerungsvermögen wird durch Koffein positiv beeinflusst. Die im Kaffee enthaltenen Substanzen scheinen dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. So konnte man feststellen, dass Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, deutlich seltener an Demenz oder Alzheimer erkranken.

Kaffee kurbelt die Fettverbrennung und die Verdauung an

Eine Tasse Kaffee oder Espresso nach dem Essen ist weit mehr als ein nettes Ritual. Kaffee hilft nämlich tatsächlich bei der Fettverbrennung und kurbelt auch den Stoffwechsel ordentlich an. Auch hier ist wieder das Koffein der entscheidende Wirkstoff. Und so kommt es, dass sich viele Leute nach einer üppigen, fetthaltigen Mahlzeit wohler fühlen nachdem sie eine Tasse Kaffee getrunken haben.

Kaffee hebt die Stimmung

Kaffee-Vollautomat von Melitta
Kaffee-Vollautomat von Melitta
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Eine groß angelegte Studie in den USA, an der rund 200.000 Menschen teilnahmen, zeigte, dass der Genuss von mehreren koffeinhaltigen Tassen Kaffee am Tag das Risiko an Depressionen zu erkranken, deutlich senken kann. Auch die Selbstmordrate war unter den Kaffeetrinkern deutlich niedriger als in der Gruppe der Kaffee-Abstinenzler.

Ein Stimmungstief geht meist einher mit einem zu niedrigen Serotoninspiegel und einer gleichzeitig zu hohen Menge an Melatonin. Serotin ist unser Glückhormon und Melatonin ist unser Schlafhormon. Beide Hormone können wir am besten durch eine ordentliche Portion Tageslicht, ausreichend Bewegung und eine gesunde abwechslungsreiche Ernährung beeinflussen. Aber auch Koffein ist in der Lage den Melatoninspiegel zu senken und unsere Glückshormone zu steigern. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass besonders die Finnen aufgrund der langen dunklen Wintertage zu den größten Kaffee-Junkies der Welt zählen.

Wer hingegen zu viel Kaffee trinkt, kann den positiven Effekt jedoch auch leicht ins Negative umkehren. Die Universitäts-Forscher raten daher ebenfalls dazu, nicht mehr als 2-3 Tassen Kaffee am Tag zu trinken.

Kaffee vermindert das Risiko an Krebs zu erkranken

Dank zahlreicher Antioxidantien im Kaffeebohnenöl (Cafestol und Kahweol) kann Kaffee vor Krebs schützen.

Eine japanische Studie aus dem Jahre 2005, an der 90.000 Probanten teilnahmen, ergab, dass sich durch den regelmäßigen Genuss von 3-4 Tassen Kaffee am Tag zum Beispiel das Leberkrebs-Risiko um die Hälfte senken ließ. Verantwortlich hierfür zeichnet sich offensichtlich die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure. Ebenso scheint Kaffee ansatzweise auch vor weiteren Krebsarten wie Brustkrebs, Nierenkrebs, weißem Hautkrebs und Dickdarmkrebs zu schützen.

Kaffee mit seinen zahlreichen Inhaltsstoffen kann selbstverständlich nur unterstützend in der Krebsvorsorge eingesetzt werden. Wer ansonsten eine rundherum ungesunde Lebensweise betreibt, wird vom positiven Nutzen des Kaffees sicherlich kaum profitieren.

Erwiesen ist jedoch auch, dass Kaffeetrinker, die deutlich zu viel Kaffee am Tag trinken (mehr als 10 Tassen am Tag) oder deutlich zu heißen Kaffee, ein höheres Risiko haben, an bestimmten anderen Krebsarten zu erkranken. Dazu zählen beispielsweise Blasenkrebs und Speiseröhrenkrebs.

Interessante, ausführliche Informationen zum Thema Krebs und Kaffee findest du auf der Internetseite des Deutschen Krebsinformationsdienstes, siehe: dfkz

Kaffee senkt eindrucksvoll das Diabetes-Risiko

Im Jahre 2002 konnten Wissenschaftler aus den Niederlanden dank einer Studie mit 17.000 Teilnehmern das Ergebnis präsentieren, dass sich durch einen regelmäßigen Kaffeegenuss das Risiko an Diabetes zu erkranken, um 23-30% senken ließ. 2004 haben Wissenschaftler aus Finnland eine ähnliche Studie mit 15.000 Probanden durchgeführt und kamen dabei zu einem vergleichbaren Ergebnis. Ein weiteres Studienergebnis zu diesem Thema stammt aus Boston, wo an der Harvard Medical School gleich 126.000 Probanden beteiligt waren. Auch hier das gleiche Ergebnis ... Kaffeetrinken schützt vor einer Altersdiabetes.

Die Verminderung des Diabets-Risikos scheint bei Menschen mit starkem Übergewicht besonders ausgeprägt zu sein. Wobei hier der Faktor "abnehmen" im Vergleich zur Erhöhung des Kaffeekonsums sicherlich die gesündere Variante darstellen dürfte.

Kaffee hilft gegen Kopfschmerzen und Migräne

Espressomaschine mit Siebträger von DeLonghi
Espressomaschine
mit Siebträger
von DeLonghi
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Koffein kann tatsächlich Kopfschmerzen und Migräne lindern. Dies liegt an der gefäßerweiternden Wirkung der "Droge". Regelmäßige Kaffeetrinker leiden tatsächlich meist deutlich seltener an chronischen Kopfschmerzen als Kaffee-Abstinenzler. Dies ergab auch eine umfangreiche Studie aus dem Jahre 2009 mit 50.000 Probanden, die in Norwegen durchgeführt wurde.

Dieser Effekt erklärt auch, warum Kopfschmerzmittel recht häufig mit Koffein angereichert sind. Hier tritt allerdings ein Gewöhnungseffekt ein. Wer all zu häufig seine Kopfschmerzen mit Koffein behandelt, bei dem verpufft die schmerzlindernde Wirkung des Koffeins sehr bald in der Luft. Wer regelmäßig unter Kopfschmerzen leidet, sollte ohnehin besser die Ursachen dieser Kopfschmerzen erkunden und beseitigen statt mit Schmerzmitteln oder Koffein die Symptome zu bekämpfen.

Im Gegenzug sollte allerdings auch nicht unerwähnt bleiben, dass der an Koffein gewöhnte Körper durch einen Kaffee-Entzug ebenfalls mit Kopfschmerzen reagieren kann. Diese Entzugskopfschmerzen können bis zu 2 Wochen anhalten bis der Körper restlos akzeptiert hat, dass kein Koffein mehr folgt. Diese Abhängigkeit kann recht lästig werden, wenn man den ganzen Tag wandernd in der Natur unterwegs sein möchte und dabei keine Thermoskanne mit Kaffee im Rucksack herumtragen möchte.

Kaffee unterstützt die Entgiftungsfunktion der Leber

Kaffeetrinker können durch einen regelmäßigen, aber gemäßigten Koffein-Genuss ihre Leber schützen. 1-2 Tassen täglich zögern sogar den Verlauf einer bereits vorhandenen Leberzirrhose hinaus. Wer viel Alkohol trinkt, zerstört also tatsächlich in gewisser Weise seine Leber langsamer, wenn er sich gleichzeitig auch zu den Kaffeetrinkern zählen kann. Wobei man seine Leber natürlich viel besser schützen kann, wenn man seinen Alkoholkonsum auf ein gesundes Maß reduziert.

Stempel-Kaffeekanne von Andrew James
Stempel-Kaffeekanne von Andrew James
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Durch seine anregende Wirkung auf die Leber, unterstützt der Kaffee jedoch auch ganz allgemein die Entgiftungsfunktion der Leber. Und in der heutigen Zeit werden die Entgiftungsfunktionen unseres Körpers häufig ganz massiv gefordert und oft auch völlig überfordert. Die Leber wird übrigens nicht nur durch ein Übermaß an Alkohol schwer überstrapaziert, sondern auch durch Nikotin, Fastfood, fettreiches Essen und Medikamente setzen ihr schwer zu. Falsche Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und daraus resultierendes Übergewicht schaden der Leber übrigens ähnlich stark wie Alkohol.



Kaffee ... der Muntermacher aus den Tropen

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Quellen und Weiterführende Literatur

2 Kommentare zu diesem Artikel

Tonia schrieb am 11.05.2018 um 15:03 Uhr

Hallo Lona :-)

ich glaube, es gibt einfach absolut gaaaaaar nichts, was generell und pauschal für jeden gilt. Dafür sind wir alle viel zu sehr Individuen.

Kaffee "kann" bei Kopfschmerzen und Migräne helfen. Das hat man wie gesagt in Studien nachweisen können. Aber das heißt natürlich nicht, dass es jedem Migräne-Patienten oder Kopfweh-Patienten hilft. Dafür sind die Ursachen einfach zu vielfältig. Ich meine, soooo habe ich das im meinem Text auch geschrieben. Eigentlich mache ich nämlich so gut wie nie pauschalisierende Aussagen. Sorry, wenn das so rübergekommen sein sollte! Dann muss ich mir das noch einmal näher anschauen, was ich da geschrieben habe ...

Und dann kommt auch noch dazu, dass manche Leute einfach gar keinen Kaffee vertragen. Und als Migräne-Patient heißt es ja ohnehin einfach immer wieder: Ausprobieren Ausprobieren Ausprobieren bis man die für sich geltenden Auslöser entlarvt hat.

Oft sind es ja auch einfach so Sachen wie Stress, unregelmäßige Schlafenszeiten oder andere Abweichungen von der Routine, die Migräne verursachen. Nicht immer sind Lebensmittel im Spiel. Ich kann da ein Lied von singen, da mein Mann früher ziemlich heftig und häufig unter Migräne gelitten hat ... Kaffee ist auch bei ihm tatsächlich eher hilfreich. Ausnahmsweise mal "Ausschlafen" am Wochenende oder im Urlaub waren bei ihm stattdessen eindeutige Auslöser. Folglich klingelt bei uns immer um 7 Uhr der Wecker - egal ob Arbeitstag oder Urlaubstag. Kann man sich im Laufe der Jahre auch dran gewöhnen *hihi* So haben wir schlussendlich auch mehr vom Wochenende :-)

Lona schrieb am 13.04.2018 um 17:37 Uhr

Kaffee hilft bei Migränen:

Dieser generellen Aussage möchte ich kurz widersprechen - vielleicht hilft es anderen Migräne-Betroffenen, sich selbst in dieser Hinsicht zu beobachten...

Ich bin kein passionierter Kaffee-Trinker und trinke selten mehr als eine Tasse Latte Macchiato am Tag - das heißt ich trinke Espresso mit Milch, keinen Filterkaffee. Wenn ich Migräne bekomme, kann ich jedoch (neben anderen Auslösern wie ein-bis-zwei-Tage-zu-wenig-getrunken, zuviel-Süßzeug-gegessen oder mehrere-Tage-zuwenig-geschlafen) auch immer mal wieder rückblickend feststellen dass ich 1-2 Tage zuvor deutlich mehr Koffein als sonst zu mir genommen habe.

Als wir im Urlaub mal einen richtig guten Kaffevollautomaten in der Küche hatten, der extrem gut schmeckenden Latte Macchiato produzierte, litt ich am 3./4. Tag ungewöhnlich und mehrfach unter Migränen (die sich bei mir immer in Sehstörungen äußern). Als ich den Tresterbehälter leerte und die entstandenen Pads in den Müll entleerte, wurde mir bewusst dass ich nicht nur am Tag 2-3x soviele Tassen Latte zu mir genommen hatte, sondern dass jeder Latte auch fast die doppelte Menge an Kaffeebohnen enthielt, trotzdem aber sehr mild und cremig schmeckte.



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