Synonym(e): Morellen, Weichseln
In einer amerikanischen Studie wurde herausgefunden, dass Kirschen sowohl schmerz-, als auch entzündungshemmend wirken, was vermutlich auf die Anthozyane zurückzuführen ist.
In den berühmten Pfahlbauten am Bodensee sowie in der Saalburg bei Homburg fand man jahrtausendealte Kerne von Sauerkirschen. Man vermutet den Beginn ihrer Kultivierung irgendwo in der Römerzeit.
Lucullus, der römische Feldherr, soll wiederum im Jahre 74 v.Chr. von einer seiner Reisen in die Stadt Kerasos an der Schwarzmeerküste, den allerersten Süßkirschbaum nach Italien gebracht haben. Kurz darauf fand diese köstliche Kirsche auch schon ihren Weg in die nördlicheren Gegenden Europas (Schweiz, Österreich, Deutschland, Großbritannien, Dänemark, etc. ...)
Die Kirsche - sowohl die Süßkirsche (bot. Prunus avium) als auch die Sauerkirsche (bot. Prunus cerasus) - gibt es heute in sehr vielen verschiedenen kultivierten Sorten, wobei der Hauptanbau der Kirsche in Südeuropa und der USA, sowie in Frankreich und Deutschland betrieben wird.
Bei den Süßkirschen unterscheidet man grob zwischen zwei verschiedenen Gruppen, den Herz-Kirschen mit eher weichem Fruchtfleisch und den Knorpel-Kirschen mit festerem Fruchtfleisch - wobei es jedoch bei den neueren Kirsch-Sorten auch Übergänge zwischen diesen beiden Sorten gibt, die weiterhin nach Farben unterschieden werden: gelb, gelb-rot (bunt) und dunkelrot.
Auch bei den Sauerkirschen wird zwischen verschiedenen Gruppen unterschieden, den Morellen (also den "echten" Sauerkirschen) und den Bastardkirschen, die eine Kreuzung aus Süß- und Sauerkirschen darstellen, aber in der Regel nur von Liebhabern angepflanzt werden, weil ihr Ertrag doch recht gering ausfällt. Die Morellen wiederum lassen sich unterteilen in Weichseln, die eine sehr dunkle Farbe aufweisen und hauptsächlich für die industrielle Weitererarbeitung genutzt werden sowie die Amarellen - sehr hellhäutige Früchte, die jedoch sehr druckempfindlich sind. Unter den Bastardkirschen gibt es Süßweichseln (dunkle Früchte) und Glaskirschen (helle Früchte).
Wasser auf Steinobst lass sein |
Eine alte Hausregel besagt, dass man nach dem Verspeisen von Kirschen keine großen Mengen trinken soll, weil dies zu heftigen Bauchschmerzen führen kann. Das ist völlig korrekt und gilt nicht nur für Kirschen, sondern für fast jedes andere Steinobst gleichermaßen. Große Mengen an Flüssigkeit können den Magensaft ansonsten so sehr verdünnen, dass er Pilze und Bakterien, die sich besonders im Steinobst in größeren Mengen befinden, nicht ausreichend abtöten kann. Dies führt zu einer Gärung der Früchte im Darm, die zu erheblichen Blähungen - im Extremfall sogar zu Darmlähmungen führen können. Wie empfindlich ein Darm auf diesen Gärungsprozess reagiert, ist individuell völlig unterschiedlich. |
Bis auf einen beachtlichen Kaliumgehalt, sind die in der Kirsche befindlichen Vitamine und Mineralstoffe eher als ausgewogen zu bezeichnen. Erwähnenswert sind jedoch die Anthozyane, die in der Kirsche enthalten sind und die der Kirsche ihre Farbe verleihen. Je tiefer die Kirsche rot gefärbt ist, desto mehr Anthozyane befinden sich in dieser.
Auch Kirschkernkissen werden gerne therapeutisch genutzt, wobei die Wirkung hier eher auf die Hitzespeicher-Eigenschaft der Kirschkerne zurückzuführen ist.
Die Ernte der Kirschen erfolgt je nach Sorte in der Zeit von Anfang Juni bis Ende Juli. Beim Pflücken sollte man darauf achten, dass die Kirschen mitsamt Stiel vom Baum gepflückt werden, damit der Saft nicht aus dem Stielloch austreten kann - sonst trocknen die Kirschen zu schnell aus. Danach sollten Kirschen entweder relativ zügig verzehrt oder verarbeitet werden, da sie selbst im Kühlschrank verschlossen nur etwa zwei bis drei Tage frisch bleiben.
Die hartfleischigen Knorpelkirschen sind etwas härter im Nehmen - sie können auch ein paar Tage länger im Kühlschrank liegen bleiben.
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