Anis macht fröhlich! Das wussten schon die alten Ägypter und auch Hildegard von Bingen hat mehr als einmal betont: "Anis erfreut die Seele". Und wer denkt beim Geruch von Anis nicht an Weihnachten?
Hierzulande benutzt man Anis (botanisch: Pimpinella anisum) wegen seines Lakritzgeschmacks (gerade in der Weihnachtszeit) hauptsächlich zum Würzen von Süßem, wie Kuchen, Gebäck oder Brot, aber auch zu Obstsalaten oder Milchreis, bzw. Griesbrei. In Skandinavien gibt man Anis dagegen z.B. in den Schweinefleischeintopf und in Italien gibt es gar eine Art Salami aus Feigen und anderen getrockneten Früchten, die mit Anis gewürzt wird.
Tipp! |
Anis entwickelt sein volles Aroma besonders, wenn es im Mörser zerstoßen wird. Allerdings sollte man dies wirklich erst kurz vor der Verwendung tun, da die ätherischen Öle sonst rasch verloren gehen. |
Im gesamten Mittelmeerraum ist es üblich, Fischgerichte mit Anis zu versetzen und natürlich werden aus dem Gewürz auch eine ganze Menge bekannter Schnäpse gebrannt, wie z.B. der Anisette, der Pastis oder der griechische Ouzo.
Diese Anisschnäpse sind besonders gute "Absacker" nach fetten Mahlzeiten, d.h. sie wirken Blähungen entgegen und regen die Verdauung an. Dies liegt daran, dass das großzügig vorkommende ätherische Öl in Anis zu 95% Anethol enthält, das dem Gewürz nicht nur seinen Geruch verleiht, sondern zudem krampflösend wirkt und die Produktion der Gallenflüssigkeit anregt.
Auch bei Husten lohnt sich ein Tee aus Anis, denn dieser wirkt reizstillend und löst den Schleim. Weniger bekannt hingegen ist, dass Anisöl sogar Läuse vertreibt. Das ätherische Öl lähmt die Muskeln der Tiere, so dass diese absterben.
Aufgrund seines intensiven Geschmacks, sollte man Anis nur sparsam verwenden und ihn nicht unbedingt mit anderen Gewürzen mischen. Falls man aber dennoch experimentieren möchte, der Anis verträgt sich recht gut mit Fenchel, Kardamom, Knoblauch, Kümmel, Mohn, Muskat, Nelken, Pfeffer, Piment, Sternanis und Zimt.
Anis gehört zu den sogenannten Doldenblütlern und ist eng mit Fenchel und auch Kümmel verwandt, was man vor allem am lakritzähnlichen Geschmack erkennen kann. Die Samen des Anis sind etwa 3 bis 6 mm lang, um die 2 mm breit und biegen sich leicht sichelförmig. Je nachdem wo der Anis gezogen wurde, sind die Samen von hellgraugrüner oder graubräunlicher Farbe.
Das erste Mal schriftlich wurde der Anis vor 3.500 Jahren erwähnt, als schon die Ägypter den Samen nicht nur als Würz- und Heilmittel verwendeten, sondern auch zum Einbalsamieren ihrer Pharaonen. So um etwa 800 n. Chr. brachten ihn Benediktinermönche auch nach Mitteleuropa. Heute ist der Anis in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet, wobei er meist in den südlichen Ländern Europas angebaut wird, da er zum Gedeihen eine ordentliche Portion Sonne braucht. Man baut ihn aber genauso auch in Deutschland, Osteuropa, den USA und Indien an.
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