Der Wunderbaum Moringa (bot. Moringa oleifera) stammt ursprünglich aus Indien. Es handelt sich hierbei um einen strauchartig wachsenden Flaschenbaum mit sukkulenten, dicken Stämmen und Wurzeln, die deutlich nach Meerrettich riechen. Dies hat dem Moringa-Baum auch den umgangssprachlichen Namen Meerrettichbaum beschert. Die jungen Wurzeln ähneln tatsächlich auch geschmacklich dem bei uns bekannten Meerrettich und werden auch ähnlich in der Küche verwendet.
Viele Moringa-Arten lassen sich unproblematisch und rasch als Stecklinge ziehen und sind heute speziell in Afrika als eine Art Heckenpflanze sehr beliebt. Bereits im ersten Lebensjahr kann der Moringa-Baum bereits eine Höhe von bis zu 8 Metern erreichen. Er benötigt jedoch zum Gedeihen tropische oder subtropische Bedingungen. Und genau in diesen Gegenden wird er heute auch weltweit angebaut.
Junge Moringa-Früchte werden wie Grüne Bohnen als Gemüse verspeist. Ältere Früchte bekommen jedoch eine leicht holzige Schale und werden daher ähnlich wie Spargel vor der Weiterverarbeitung geschält.
Die jungen Blätter des Moringo-Baumes können roh als Salat oder gekocht als Gemüse gegessen werden. Die frischen Moringa-Blätter weisen einen sehr hohen Anteil an Proteinen auf und stecken darüber hinaus voller Vitamine und Mineralien. Sie gelten als wahre Vitaminbombe und zählen zu den vitaminreichsten Nahrungsmitteln überhaupt. Beliebt ist auch der ungemein nahrhafte Saft, der aus den Moringablättern gewonnen werden kann.
Und selbst wenn frische Blätter nicht zur Hand sind, besitzen auch getrocknete Moringa-Blätter noch einiges ihrer Kraft - auch wenn beispielsweise der Vitamin-C-Gehalt getrockneter Moringa-Blätter nicht mehr annähernd mit dem frischer Moringa-Blätter mithalten kann.
Insbesondere vegan lebende Personen profitieren in diesem Fall von dem sehr hohen Eiweißgehalt der Blätter, der sich auf ungefähr 25-30% Rohprotein in der der Trockenmasse beläuft. Getrocknete Moringablätter erinnern geschmacklich an getrocknete Brennnesselblätter, die übrigens tatsächlich mit bis zu 40% Rohprotein in der Trockenmasse einen noch höheren Eiweißanteil vorzuweisen haben. Getrocknete Moringa-Blätter haben jedoch dank ihrer Schärfe auch einen würzenden Effekt, was man von der Brennnessel nicht behaupten kann. So lässt sich das Moringa-Pulver wie ein Gewürz in der Küche verwenden.
Als Dosis für die getrockneten Blätter wird 1 TL am Tag empfohlen. Diesen kann man unter die Suppe, in die Soße oder unters Müsli rühren. Moringa-Pulver lässt sich aber auch prima unter einen Smoothie mixen.
Die Samen der Moringa-Früchte sind ebenfalls sehr beliebt. Aus ihnen lässt sich beispielsweise ein besonders hochwertiges Öl pressen, das so gut wie nicht ranzig wird und daher sehr lange haltbar ist. Moringa-Öl lässt sich tatsächlich mit 220°C noch höher erhitzen als Olivenöl, das immerhin bereits Temperaturen bis 190°C standhält. Moringa-Öl ist in der Küche ebenso beliebt wie als Grundlage zur Herstellung von kosmetischen Produkten. Dank seiner desinfizierenden Wirkung wird es auch gerne als eine Art Deodorant verwendet.
Die Samen sind übrigens so groß, dass sie an Erbsen erinnern. Und man kann sie auch tatsächlich wie Erbsen kochen und als Gemüse verspeisen. Auch geröstet sind Moringa-Samen ein leckerer Knabberspaß, der an Nüsse erinnert.
Aus den Samen lassen sich auch Sprossen ziehen, die ähnlich schmecken wie Rettich. Man kann sie prima zum Würzen von Suppen und Soßen verwenden oder auch roh im Salat oder auf dem Brot verspeisen.
Wenn du einen Wintergarten am Haus hast, kannst du sogar versuchen einen eigenen Moringa-Baum aus den Samen heranzuziehen. Mit ihm verhält es sich dann aber wie mit allen subtropischen und tropischen Pflanzen. Im Winter braucht die Pflanze unbedingt ein warmes Quartier.
Enorm wertvoll sind die Moringa-Samen jedoch auch - speziell in den Entwicklungsländern - wegen ihrer stark desinfizierenden Wirkung. Um beispielsweise einen Liter Wasser aus Flüssen oder Seen von Bakterien, Viren oder Schimmelsporen zu befreien und aus trübem Wasser klares Trinkwasser zuzubereiten, sind nur 0,1 - 0,2 Gramm zerriebenes Moringa-Samen-Pulver notwendig. Rührt man dieses Pulver in das verschmutze Wasser und lässt es ca. 30 Minuten einwirken, sinken die Bakterien mitsamt den Schwebstoffen nach und nach zu Boden und klares, trinkbares Wasser kann abgeschöpft werden. Einen äußerst interessanten Video-Clip über dieses Phänomen kannst du dir bei Galileo anschauen: Magischer Samen bei Galileo
In der Naturheilkunde werden sämtliche Teile des Moringa-Baumes zu therapeutischen Zwecken eingesetzt: Wurzeln, Rinde, Samen, Früchte, Blätter und Blüten. In der indischen Heilkunst Ayurveda kennt man gar 300 Krankheiten, die mit Moringa behandelt werden können. Moringa zählt zu den sogenannten Allheilmitteln, weil seine Wirkstoffe die Selbstheilungskräfte anregen und auf unseren Organismus ausgleichend wirken. So vermag der Saft aus den Blättern des Moringa-Baumes beispielsweise den Blutdruck zu stabilisieren und mit Hilfe der Wurzeln lassen sich rheumatische Beschwerden lindern. Die Liste der therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten ist lang:
Darüber hinaus wird das Kauen von Moringa-Blättern auch zur Mundhygiene empfohlen. Einer zunächst empfundenen Schärfe folgt recht schnell ein angenehm erfrischendes Gefühl im Mund, denn auch die Blätter enthalten ähnlich wie die Moringa-Samen desinfizierende Wirkstoffe, die Bakterien an sich binden können.
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