Wer beim Einkauf auf regional erzeugte Lebensmittel achtet, unterstützt nicht nur die Bauern in seiner näheren Umgebung, sondern hinterlässt in der Regel auch deutlich kleinere ökologische Fußspuren. Dank kürzerer Transportwege sind Obst und Gemüse in der Regel nicht nur frischer, sondern auch schmackhafter, da diese in Ruhe vor Ort ausreifen können und nicht schon unreif geerntet werden müssen. Ein weiterer Vorteil beim Einkauf regionaler Lebensmittel ist meist auch ein günstigerer Preis, da es sich hier um saisonale Produkte handelt, die in größerer Menge zur Verfügung stehen und meist auch beim Heranwachsen weniger Arbeit erzeugen als unter Glas herangezüchtete Sorten. Hier noch einmal in kurzen Stichworten die Vorteile der regionalen Produkte:
Aus meiner Sicht gibt es wirklich nicht den geringsten Grund, warum ich Äpfel aus Peru verspeisen soll, wenn doch auch bei uns zu Hause "um die Ecke" zahlreiche Apfelbäume stehen, die gesunde und leckere Äpfel hervorbringen. Ebenso wenig Sinn macht es in meinen Augen, Milch aus Bayern zu trinken, wenn ich hoch oben im Norden wohne, wo es ebenfalls zahlreiche Milchbauern gibt. Warum soll die Milch erst das halbe Land durchqueren, wenn in der eigenen Region genügend Milch produziert wird?
Beim Einkauf von Fleisch- und Fischerzeugnissen ist es wiederum äußerst vertrauenserweckend, wenn man sich mit eigenen Augen davon überzeugen kann wie die Tiere gehalten werden. Milch von Kühen, die auf einer grünen Wiese grasen dürfen, und die obendrein noch nicht durch zahlreiche Verarbeitungsschritte denaturiert wurde, schmeckt einfach um Längen besser als die "tote" Milch aus dem Supermarkt. Gleiches gilt für ein Rinder-Steak oder einen guten Fisch.
Bedauerlicherweise wird bei abgepackten Produkten, die man im Supermarkt erwerben kann, häufig kräftig geschummelt, wenn es um die Angaben zur Regionalität geht. Trotz diverser Siegel ist bis heute nur selten klar erkennbar, auf welchem Hof beispielsweise die Kuh gelebt hat, deren Fleisch oder Milch ich zu verzehren gedenke.
Durch ein ovales Symbol auf den Verpackungen tierischer Lebensmitteln wird einzig und allein angezeigt, in welchem Betrieb das Fleisch, der Fisch oder die Milch zuletzt bearbeitet oder verpackt wurde. Leider lässt sich daraus jedoch keinerlei Rückschluss ziehen, aus welcher Region diese tierischen Produkte stammen. Das besagte ovale Identitätskennzeichen setzt sich dabei aus folgenden Zeichen zusammen:
Mehr zum Identitäts- und Genusstauglichkeitskennzeichen erfährst du auf der Website des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Der BVL ermöglicht es außerdem in einer Datenbank gezielt den jeweiligen Betrieb zu ermitteln.
Kleine Hofläden oder Wochenmärkte bieten für gewöhnlich eine wesentlich bessere Transparenz in Sachen Herkunft als die großen Supermarkt-Ketten. Denn hier verkaufen nicht selten die Bauern direkt ihre eigenen Erzeugnisse aus der Landwirtschaft oder Viehwirtschaft.
Aber auch hier sollte man durchaus hinterfragen, wo die Lebensmittel eigentlich erzeugt wurden. Schließlich gibt es auf dem Wochenmarkt nicht nur Selbsterzeuger, sondern auch Weiterverkäufer, die ihre Ware im Großhandelsmarkt einkaufen oder Bauern, die ihr eigenes Sortiment durch zugekaufte Ware erweitern.
Ein Besuch auf dem Wochenmarkt hat darüber hinaus seinen ganz eigenen Charme und bringt neben dem bewussteren Einkauf von Lebensmitteln auch ein Stückchen Lebensqualität zurück in den oft eingefahrenen Alltag.
Regionalität sollte dabei natürlich dennoch auch gleichzeitig mit echter Bio-Qualität einhergehen. Wenn der Bauer um die Ecke eine für die Tiere unwürdige Massentierhaltung betreibt oder Unmengen von Pestiziden auf seinen Feldern versprüht, ist die Regionalität leider auch nicht viel wert.
Und fest steht: Es gibt sie ... die glücklichen Hühner, Kühe, Ziegen oder Schafe ... ebenso wie die gesunden, ungespritzten Früchte vom Feld, Baum oder Strauch. Der etwas zeitintensivere Besuch auf dem Wochenmarkt rechnet sich allemal, wenn man bedenkt, dass diese Produkte nicht nur deutlich schmackhafter sind, sondern obendrein wesentlich gesünder und manches Mal sogar günstiger als im Supermarkt eingekauft werden können.
Der Deutsche Bauernverband hat übrigens eine Website eingerichtet, auf der du rasch und unkompliziert zahlreiche Direktvermarkter in deiner Region finden kannst, siehe: Einkaufen auf dem Bauernhof
Die Supermärkte schlafen natürlich nicht. Den Trend hin zu regionalen Produkten wollen auch die großen Supermarkt-Ketten nicht verschlafen. Und so sieht man immer häufiger große Hinweistafeln auf "regionale Produkte" in den Filialen. Zur Spargelzeit habe ich es sogar schon erlebt, dass tatsächlich eine echte Spargel-Bäuerin aus dem nahen Umland mit ihrem eigenen Spargel in der Gemüseabteilung unseres Supermarktes stand. Der Spargel war übrigens sehr lecker! Auch finden sich hier bei näherem Hinschauen durchaus weitere Produkte in den Regalen, die in unserem Kreis erzeugt wurden. Meist kosten die Produkte im Supermarkt dann zwar ein wenig mehr als im ebenfalls häufig vorhandenen Hofladen, aber dafür spart man sich unter Umständen die zusätzliche Fahrt ins Nachbardorf.
Ich möchte folglich die Supermärkte nicht völlig verteufeln. Auch ich kaufe viele Dinge im Supermarkt ein. Wichtig ist für mein Dafürhalten einfach: Augen auf beim Lebensmittelkauf. Neben den Äpfeln aus Peru liegen auch hier nicht selten die leckeren, regionalen Äpfel aus dem Nachbardorf.
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