Es gibt Tage, da möchte man sich am liebsten komplett ins Eisfach setzen. Und der Sommer 2015 hatte bisher definitiv schon einige solcher extrem heißer Tage im Gepäck. Ich hätte mich gut und gerne während dieser Zeit nur von Eis und Wassermelonen ernähren können. Daher habe ich mich ganz besonders über meine erste eigene Eismaschine gefreut, die passend zur heißen Jahreszeit in meiner Küche Einzug gehalten hat.
Mit Hilfe einer Eismaschine lassen sich nämlich Speiseeis und Sorbets zu Hause spielend leicht aus gesunden Zutaten selber machen. Im Prinzip braucht es gar nicht viel ... ein bisschen frisches Obst, Milch, Joghurt, Buttermilch und/oder Sahne sowie Zucker, Sirup, Honig und Eier nach Belieben.
Im Groben lassen sich Eismaschinen in folgende zwei Gerätetypen unterteilen:
Eine Eismaschine mit Kühlbehälter kam für mich überhaupt nicht in Frage. Diese Modelle sind zwar günstiger als die Eismaschinen mit Kompressor, aber sie haben einen ganz großen Nachteil: Man kann nicht mehrere Sorten Eis hintereinander herstellen, da die Kapazität des Kühlbehälters in der Regel bereits nach einer Eissorte erschöpft ist. Der Kühlbehälter muss dann erst wieder für bis zu 24 Stunden in den Eisschrank, bevor man die nächste Sorte Eis mit dem Gerät herstellen kann.
Bei meiner Eismaschine handelt es sich um ein Modell mit Kompressor aus dem Hause Klarstein in der Preisklasse unter 200 Euro.
Das Gerät namens Snowberry & Choc rührt und kühlt nach vorgegebener Zeit die Eismasse bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Im Anschluss daran kann man stundenlang beliebig viele Eissorten direkt hintereinander produzieren. So gefällt mir das und das Ergebnis überzeugt mich absolut.
Die Eismaschine von Klarstein ist sensationell einfach und intuitiv zu bedienen. Es gibt nur zwei Tasten zum ein- und ausschalten, bzw. zum Pausieren des Gerätes sowie einen Drehknopf mit dem sich die Zeit bis zu 60 Minuten einstellen lässt. In einem schönen großen, gut lesbaren Display wird zu verbleibende Zeit angezeigt. Wenn die Zeit abgelaufen ist, kühlt das Gerät dennoch eine ganze weitere Stunde nach. Hat die Eismasse nach Ablauf der Zeit noch nicht die gewünschte Konsistenz erreicht, spricht aber auch nichts dagegen das Gerät erneut zu starten.
Der Eiscremebehälter aus Metall fasst (ohne den Rührarm) exakt bis zur Kante 1,2 Liter Wasser.
Allerdings sollte man auf gar keinen Fall den Behälter bis zum Rand mit einer Flüssigkeit befüllen bis es überschwappt. Schließlich möchte sich das Eis auch noch ein bisschen beim Rühren und Kühlen bewegen und ausdehnen können. Es ist keineswegs zielführend, wenn die Eismasse über den Rand quillt und sich während der Kühlung im Gerät verteilt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn man den Eisbehälter maximal bis zu 60% befüllt - das entspricht einer Flüssigkeitsmenge von 720 ml. Aber auch diese Angabe ist relativ und richtet sich ganz nach dem jeweiligen Eisrezept. Wenn die Sahne beispielsweise vor dem Unterrühren aufgeschlagen wird, nimmt sie deutlich mehr Raum in Anspruch als flüssige Sahne - noch voluminöser wird die Eismasse, wenn Eiweiß zuvor aufgeschlagen und unter die Eiscreme gehoben wird.
Ein guter Richtwert lautet daher: Lass einfach 3-4 cm Luft zur oberen Eisbehälter-Kante. Solltest du deutlich zu viel Eiscreme produziert haben, kannst du die Maschine im Anschluss einfach ohne Probleme ein zweites Mal laufen lassen.
Der Rührarm ist leider nur aus Kunststoff. Da hätte ich mir etwas aus Edelstahl gewünscht. Aber bislang verrichtet der Rührspatel dennoch tadellos seine Dienste und macht einen recht stabilen Eindruck. Der transparente Kunststoffdeckel des Eisbehälters hat eine Klappe, die sich während der Eisproduktion jederzeit öffnen lässt, um die Konsistenz zu beurteilen oder um spezielle Zutaten nachzufüllen.
Die Eis-Rezepte in der Anleitung sind lediglich als erste Anregung zu verstehen. Aber schlussendlich findest du im Internet haufenweise fantastische Rezepte für Eismaschinen. Ein paar meiner eigenen Kreationen habe ich ebenfalls schon online gestellt, siehe: Eis-Kreationen für heiße Tage
Einzig und allein der von Klarstein beigefügte Eisportionierer aus Kunststoff ist bei mir direkt im gelben Sack gelandet. Um geschmeidig durchs Eis zu gleiten zu können und schöne Kugeln zu formen, braucht es meiner Meinung nach unbedingt einen handlichen und stabilen Eisportionierer aus Edelstahl.
Die Reinigung der Eismaschine ist übrigens ganz einfach und rasch erledigt. Die Maschine selbst wird für gewöhnlich gar nicht erst schmutzig. In der Kuhle, in der der Eiscremebehälter steht, sammelt sich lediglich ein klein wenig Kondenswasser, das mit einem Lappen rasch weggewischt werden kann. Der Eiscrembehälter, der Rührspatel und der Deckel lassen sich mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel rasch säubern, mit klarem Wasser abspülen und abtrocknen. Für den Reinigungsvorgang habe ich bisher maximal 1-2 Minuten gebraucht - dann steht die Maschine wieder im Küchenschrank.
Um tatsächlich schöne feste Kugeln formen zu können, macht es Sinn, die fertige Eiscreme aus der Eismaschine zunächst in Metallschüsseln umzufüllen und für mindestens 3-4 Stunden bei -18 Grad in den Gefrierschrank zu stellen. Direkt aus dem Eiscremebehälter der Eismaschine lassen sich keine Eiskugeln portionieren. Zum einen stört der Rührarm, der zu diesem Zeitpunkt noch fest in der Eiscreme steckt und zum anderen ist die Eiscreme nach 45-60 Minuten Kühlung zwar schon recht fest, aber doch immer noch ziemlich cremig.
Warum Metallschüsseln? Nun ... Metallschüsseln übertragen die Kälte einfach besser und schneller als Plastikdosen und langlebiger und optisch ansprechender sind sie darüber hinaus auch noch.
Je nach Zusammensetzung der Eiscreme lässt sich die Masse auch noch nach mehreren Tagen im Eisfach ganz geschmeidig zu Kugeln formen. Je nachdem wie hoch sich der Wasseranteil gestaltet, mutiert die Eiscreme im Gefrierfach jedoch ganz leicht zu Kratzeis - auch lecker, aber nicht unbedingt gewollt.
Die härteren Eissorten kannst du jedoch einfach vor dem Servieren ungefähr 30 Minuten in den Kühlschrank umziehen lassen, wo sie dann etwas antauen dürfen, um wieder geschmeidiger zu werden.
Ganz wichtig ist allerdings zum Formen von perfekten Eiskugeln ein richtig guter Eisportionierer. Ich habe mich für ein Modell von Kitchen Craft entschieden. Der massive Eisportionierer ist aus einem Guss, liegt super in der Hand und formt vor allen Dingen ganz geschmeidig tolle Eiskugeln.
Bisher ist mein selbstgemachtes Eis stets innerhalb weniger Stunden/Tage aufgegessen worden. Da sich mit Hilfe einer Eismaschine in Windeseile frisches Eis zubereiten lässt, habe ich bislang noch keinen Grund gesehen, Eis in größeren Mengen auf Vorrat zu produzieren. Dennoch habe ich mich mal ein wenig schlau gemacht, um in Erfahrung zu bringen, wie lange ich mein selbstgemachtes Eis unter Umständen im Gefrierschrank aufbewahren könnte.
Die Meinungen zur Haltbarkeit von selbstgemachtem Eis schwanken ganz gewaltig. Zwischen 1-2 Wochen und 3-6 Monaten scheint alles möglich zu sein.
Ich denke, bei Temperaturen um -18 Grad braucht man sich um die Haltbarkeit nicht wirklich zu sorgen, wenn tatsächlich mal ein bisschen Eis für ein paar Monate im Gefrierschrank verweilen sollte. Es ist allerdings immer wieder zu lesen, dass der Geschmack mit der Zeit leidet und sich immer mehr Eiskristalle bilden, die für die Konsistenz der Eiscreme nicht gerade förderlich sind.
Aber mal ehrlich ... wenn ich mir mit meiner Eismaschine zum Beispiel ein herrlich leckeres und frisches Erdbeereis zubereite, dann will ich es am liebsten auch noch am gleichen Tag oder spätestens am nächsten Tag essen. Die Frage nach der Haltbarkeit stellt sich dann gar nicht erst ;-)
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