Synonym(e): Kumin, Cumin, Welscher Kümmel, Pfaffenkümmel, Haferkümmel, Mutterkümmel, Pfefferkümmel, Römischer Kümmel
Eins vorne weg: Kreuzkümmel kann man geschmacklich in keinster Weise mit Kümmel vergleichen!
Auch wenn sich Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) und Kümmel (Carum carvi) äußerlich durchaus sehr ähnlich sind und auch tatsächlich der gleichen Pflanzenfamilie (Doldenblütler) entspringen, sind die beiden Gewürze im Geschmack doch vollkommen unterschiedlich. Ich selbst zähle beispielsweise zu den Leuten, die normalen Kümmel überhaupt nicht mögen. Ich mag Kümmel weder riechen noch schmecken.
Kreuzkümmel hingegen finde ich ausgesprochen köstlich. Ich liebe das leicht scharfe, an Zitronen und Pfeffer erinnernde Aroma und nutze Kreuzkümmel daher sehr häufig zum Würzen von Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Möhren. Auch Zucchini und Auberginen würze ich sehr gerne mit Kreuzkümmel.
Doch nicht nur der Geschmack von Kreuzkümmel ist sehr sehr angenehm, sondern auch sein intensiver Duft. Als weniger angenehm empfinden den Duft des Kreuzkümmels hingegen Mücken, Flöhe, Wanzen, Schlangen und Skorpione. Es heißt, dass sich diese "Quälgeister" durch das Ausstreuen von Kreuzkümmel vertreiben lassen. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber bis auf ein paar gelegentlich störende Mücken, habe ich mit den anderen Tieren glücklicherweise auch hier in unseren Gefilden nicht so viel zu tun.
In der orientalischen Küche kommt Kreuzkümmel sehr häufig zum Einsatz. Viele bekannte türkische Gerichte wie Köfte (Hackfleischbällchen), Falafel (Kichererbsenbällchen) oder Humus (Kichererbsenpüree) werden mit Kreuzkümmel gewürzt. Und ein indisches Curry ist ohne Kreuzkümmel kaum denkbar.
Sehr beliebt ist Kreuzkümmel auch in der nordafrikanischen, griechischen und mexikanischen Küche. Das nordafrikanische Nationalgericht Couscous, das meist mit Gemüse und Fleisch serviert wird, wäre ohne Kreuzkümmel ebenfalls nicht vorstellbar. Ebenso gehört in ein echtes mexikanisches Chili con Carne eine gute Portion Kreuzkümmel.
Kreuzkümmel ist auch in vielen sehr bekannten Gewürzmischungen enthalten wie zum Beispiel im indischen Garam masala, in der nordafrikanischen Harissa-Würze, im Ras el Hanout, im Currypulver oder in Gewürzmischungen für die Zubereitung von Chili con Carne.
In den Ländern rund um das Mittelmeer wird Kreuzkümmel übrigens ähnlich wie bei uns der Kümmel als Brotgewürz verwendet.
ACHTUNG: Kreuzkümmel ist sehr intensiv im Geschmack. Wenn du zu viel davon verwendest, dominiert sein Aroma ganz schnell das komplette Gericht. Also Vorsicht bei der Dosierung! Taste dich ganz langsam an die richtige Menge heran. Nachwürzen ist immer einfacher als ein überwürztes Gericht wieder geschmacklich gerade zu biegen ...
Kreuzkümmel wirkt verdauungsfördernd, lindert Blähungen und vertreibt unangenehme Völlegefühle. Darüber hinaus findet Kreuzkümmel in der indischen Pflanzenheilkunde Anwendung gegen:
In Indien wird der Kreuzkümmel im übrigen "Jeera" genannt.
Kreuzkümmel wirkt außerdem entzündungshemmend und krebshemmend. Dies habe ich in dem sehr interessanten Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" von Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras gelesen.
Eine interessante Reportage hierzu kannst du dir auch auf youtube.de anschauen:
Zu verdanken haben wir diese Wirkung dem im Kreuzkümmel reichlich enthaltenem Apigenin, das sich im Kampf gegen Krebs als ein besonders wirksamer Inhaltsstoff erwiesen hat. Apigenin ist ein Polyphenol mit einer extrem starken Anti-Krebs-Wirkung. Labortechnische Untersuchungen haben ergeben, dass Apigenin ganz besonders die Vermehrung der am häufigsten auftretenden Krebszellen wie Brustkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs hemmt.
Es gibt also neben den kulinarischen Vorzügen, durchaus noch viele weitere gute Gründe, dieses Gewürz häufiger in der Küche einzusetzen.
Kreuzkümmel gibt es eigentlich in jedem halbwegs gut sortierten Gewürzregal im Supermarkt. Falls du dort jedoch nicht fündig werden solltest, kannst du dieses Gewürz aber auch jederzeit online im Internet bestellen ... vielleicht zusammen mit weiteren Gewürzen, die nicht ganz so leicht aufzuspüren sind.
Ich persönlich stöbere auch einfach ab und zu mal gerne durch verschiedene spezielle Gewürzläden und lasse mich dort zu neuen kulinarischen Erlebnissen einladen.
Bereits die heilige Hildegard von Bingen (1098-1179) empfahl Kreuzkümmel zum Käse, da Kreuzkümmel die Fettverdauung und die Eiweißverwertung positiv zu beeinflussen vermag.
In Holland gibt es sogar einige Käsesorten, die bewusst mit Kreuzkümmel angereichert werden.
Dazu zählt beispielsweise der "Leidse Kaas", ein Käse aus entrahmter Kuhmilch, der mit Kreuzkümmel angereichert wird. Kreuzkümmelkäse zählt in den Niederlanden zu den ältesten Kräuter-Käsesorten.
Auch dem bekannten holländischen Gouda werden gerne einmal Gewürze wie Kreuzkümmel oder Pfeffer untergemischt.
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