Eigentlich stehe ich ja gar nicht so sehr auf Rote Johannisbeeren. Die sind mir selbst im vollreifen Stadium noch einen Tacken zu sauer, wenn ich sie roh vom Busch naschen möchte. Aber ... in Form von Johannisbeer-Gelee mag ich sie durchaus!
Dieses Jahr (2017) hingen die Johannisbeer-Sträucher in unserem Garten dermaßen voll mit Früchten, dass ich beschlossen habe, das Johannisbeer-Gelee für meine heißgeliebten Spitzbuben erstmalig selber zu kochen.
Im ersten Schritt werden die Johannisbeeren zu Saft verarbeitet.
Dafür gibst du einfach die abgeduschten Johannisbeeren mitsamt Stiel und Stängel in einen Topf. Dort lässt du sie nun bei ganz niedriger Temperatur ca. 1,5 Stunden entsaften. Ich habe meinen Induktionsherd dafür auf Stufe 2 von 9 gestellt. Alle 10-15 Minuten darfst du die Johannisbeeren währenddessen einmal umrühren.
Wichtig ist, dass du die Johannisbeeren NICHT von den Stielen zupfst, denn durch das sanfte Garen löst sich speziell aus den Stängeln Pektin, das später den Gelier-Effekt hervorruft. So brauchst du später nur ganz gewöhnlichen Zucker hinzufügen und benötigst keinen speziellen Gelierzucker.
Nach den 1,5 Stunden ist schon ordentlich viel Saft im Topf. Den restlichen Saft habe ich dann mit Hilfe einer Passiermühle* - auch als "Flotte Lotte" bekannt - aus dem Johannisbeer-Mus herausgepresst.
Insgesamt hatte ich dann nach dem Entsaften ca. 500 ml Johannisbeer-Saft. Leider habe ich die Johannisbeeren vor der Koch-Aktion nicht gewogen. Ich schätze aber mal, dass sich in meinem Küchensieb* ungefähr 1 Kilo Früchte befand. Mit dem zurückgebliebenen Trester habe ich im Anschluss übrigens die Tierchen in meinem Komposter gefüttert.
Update vom 11. Juni 2018:
Dieses Jahr (2018) habe ich in meinem Küchensieb* exakt 1.200 Gramm Früchte geerntet und anschließend ungefähr 650 ml Saft im Krug gemessen.
Im nächsten Schritt habe ich den Johannisbeersaft und Rohrzucker zu gleichen Teilen aufgekocht:
Es empfiehlt sich, die Gläser zu beschriften, bevor du sie in dein Vorratsregal einräumst, damit du später noch weißt, dass es sich um Johannisbeer-Gelee handelt und wie alt das Johannisbeer-Gelee schon ist. Ein Blatt Papier, ein paar Filzstifte und ein bisschen Tesafilm reichen hier schon aus. Ich halte es nicht für notwendig, fertige Klebe-Etiketten zum Beschriften meiner Marmeladengläser zu kaufen.
Habe dein Rezept heute nach gekocht, der Gelee ist super geworden. Für ein zweites Rezept fehlten mir ungefähr 100 ml die ich mit Rotwein ersetzt habe und ist auch sehr lecker geworden.
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