In meiner Küche tummeln sich mittlerweile fünf Pfeffermühlen und zwei Salzmühlen. Drei der Pfeffermühlen sind allerdings schon dermaßen alt, dass sie mit ihren seit Jahrzehnten verrosteten Mahlwerken nur als nostalgische Deko-Objekte dienen.
Alle anderen Mühlen wiederum sind bei uns täglich im Einsatz und würzen mit ihren Keramikmahlwerken unser Essen auf stilvolle Art und Weise. Zur Zeit sind sie gefüllt mit:
Seit geraumer Zeit kaufen wir fast nur noch Pfefferkörner und grobes Salz. Mir schmecken frisch gemahlene Gewürze einfach um Längen besser als bereits gemahlene Produkte. Ich vermute, es liegt daran, dass in den meisten industriell verarbeiteten Gewürzen derart viele Zusatzstoffe stecken (Konservierungsmittel, Rieselhilfen, etc.), dass diese die feinen Geschmacksnuancen von Salz und Pfeffer verfälschen oder unterdrücken. Obendrein kann sich das Aroma von Pfefferkörnern in ganzen Körnern natürlich besser und länger halten als in bereits gemahlenem Pfeffer.
Viele mögen jetzt vielleicht denken "die ist doch bekloppt ... Salz und Geschmacksnuancen" Aber: JA ... meine Geschmacksnerven empfinden durchaus, dass gewöhnliches, gemahlenes Tafelsalz irgendwie anders schmeckt als Meersalz oder Himalayasalz. Wobei Meersalz mein absoluter Favorit unter den Salzen darstellt. Ich liebe es auch in grober Form als "fleur des sal" mit Olivenöl auf einem leckeren, frischen Landbrot. Himalayasalz ist mir persönlich hingegen geschmacklich irgendwie zu "laff" ... möge es ein jeder für sich selbst ausprobieren und beurteilen. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Selbstverständlich verändert sich am von mir persönlich verwendeten, groben Meersalzes durch das reine Mahlen in einer meiner eigenen Mühlen nicht der Geschmack dieses Salzes. Hier spielt vielmehr der Einsatz eine entscheidende Rolle. Ich käme beispielsweise nicht auf die Idee, mein oben beschriebenes Landbrot mit gemahlenem Salz zu bestreuen. Da gehört für mein Empfinden einfach grobes Meersalz drauf. Hier will ich Brot, Olivenöl und Salz deutlich schmecken. Meinen grünen Salat hingegen würde ich immer nur mit gemahlenem Salz verfeinern, damit die Salzkörner nicht dominant auf der Zunge liegen. In dem Fall soll das Salz die anderen Zutaten des Salates schließlich nur unterschwellig und ganz dezent im Geschmack verstärken.
Zudem sehen Pfeffermühlen und Salzmühlen auf einem gedeckten Tisch meiner Meinung nach auch wesentlich stilvoller aus als gewöhnliche Salz- und Pfefferstreuer. Das Auge isst ja bekanntlich auch mit.
Mahlwerke von Gewürzmühlen werden für gewöhnlich aus einem der folgenden Materialien hergestellt:
Es heißt, dass Titanmahlwerke derzeit die längste Lebensdauer haben - ohne dabei bedeutend abzunutzen. Selbst ausprobiert habe ich diese Variante bislang allerdings noch nicht. Was jedoch vermutlich daran liegt, dass die Auswahl an derartigen Mühlen derzeit noch extrem mager ist.
Die bekanntesten Hersteller von Salz- und Pfeffermühlen dürften die beiden Traditionsunternehmen Zassenhaus und Peugeot sein. Aber auch die Firma WMF hat viele Gewürzmühlen in seinem umfangreichen Haushaltsprogramm. Zassenhaus setzt bei seinen Mahlwerken durchgängig auf Hochleistungskeramik, die besonders hart und korrosionsfrei ist und damit eine lange Lebensdauer verspricht. Peugeot-Mühlen hingegen sind mit hochwertigen Edelstahl-Mahlwerken ausgestattet. Die Gewürzmühlen von WMF wiederum mahlen ebenfalls mit hochwertigen Keramik-Mahlwerken.
Der Feinheitsgrad der Mahlwerke lässt sich eigentlich an jeder Gewürzmühle individuell einstellen. Zumindest ist mir noch keine Mühle in die Hände gefallen, bei der dies nicht der Fall gewesen ist - egal in welcher Preisklasse.
Im Laufe der Jahre haben wir in unserer Küche diverse verschiedene Modelle an Mühlen ausprobiert.
Dabei hat sich herausgestellt, dass 100-Euro-teure Marken-Mühlen nicht unbedingt besser mahlen oder länger halten als 5-Euro-Modelle aus dem Supermarkt, die obendrein oft direkt mit den verschiedensten Pfeffer-Mischungen oder Salz-Varianten gefüllt sind.
Am längsten hält bei uns nun schon eine Pfeffermühle von WMF*. Diese ist nun bereits im siebten Jahr im Einsatz und mahlt und mahlt. Daneben gab es zwar inzwischen auch einige "Billig-Modelle" aus dem Supermarkt - ebenfalls mit Keramikmahlwerk - aber diese Mühlen haben bisher leider immer nach ungefähr einem Jahr ihren Geist aufgegeben, weil irgendwo ein kleines Plastikteil herausgebrochen ist.
Keramikmahlwerke sind für meine Einsatzzwecke in der Küche auf jeden Fall besser geeignet als Mahlwerke aus Edelstahl. Zum einen nutze ich in den Mühlen abwechselnd Pfeffer und Salz - wie es sich halt gerade ergibt. Und zum anderen drehen sich die Mühlen bei mir auch häufig direkt über den dampfenden Töpfen und Pfannen. Beide Aktionen bekommen einem Edelstahlmahlwerk auf Dauer nicht besonders gut - auch wenn es eigentlich rostfrei sein sollte.
Die klassische Pfeffermühle erinnert an eine Art Holzkegel, dessen runden Kopf man abschrauben kann, um die Pfefferkörner einzufüllen. Das Mahlwerk befindet sich am Fuße des Kegels und ist durch eine lange Gewindestange mit dem Kopf der Mühle verbunden. Hält man nun den Körper der Pfeffermühle fest und dreht dabei oben am Kopf, wird der Mahlvorgang in Betrieb gesetzt und der gemahlene Pfeffer rieselt unten aus der Mühle heraus.
Stellt man eine solche Mühle ins Regal oder auf den Tisch, hinterlässt sie meist auch ein paar Gewürzkrümel unter ihren Füßen.
Sehr beliebt sind auch - besonders in Amerika - Pfeffermühlen im Baseballschläger-Format ...
Ich persönlich bevorzuge die modernere Art von Gewürzmühlen, bei denen die Gewürze in einen Glasbehälter gegeben werden, auf den das Mahlwerk oben drauf geschraubt wird. Gegenüber einer klassischen Kegelform hat diese Variante folgende Vorteile:
Salz ist im Gegensatz zu Pfeffer ein ziemlich aggressives Mineral, das dem Mahlwerk einer Gewürzmühle auf Dauer ziemlich zusetzen kann. Das Mahlwerk einer Salzmühle sollte daher unbedingt aus einem vor Korrosionen geschütztem Material gefertigt sein.
Da heute jedoch kaum noch Mahlwerke aus rostempfindlichen Stoffen hergestellt werden, kann im Prinzip jede hochwertige Gewürzmühle gleichermaßen als Salz- oder Pfeffermühle genutzt werden.
Ideal für ein Salz-Mahlwerk sind jedoch Titan und Keramik. Diese beiden Stoffe können definitiv nicht rosten und dürften daher ziemlich lange halten. Darüber hinaus nutzen die Schneidkanten eines "gewöhnlichen" Stahlmahlwerks beim Mahlen von Salz rasch ab, so dass das Mahlergebnis mit der Zeit immer schlechter wird.
Titan und Keramik hingegen sind so hart, dass auch beim Mahlen von harten Salzkristallen keine Abnutzung stattfinden wird.
Bei einer klassischen Gewürzmühle dreht man mit eigener Muskelkraft einfach am Kopf der Mühle, um das Mahlwerk zu betätigen. Man benötigt hierfür jedoch 2 Hände und ein bisschen Muskelkraft. Bei einer elektrisch betriebenen Gewürzmühle drückt man stattdessen nur noch auf einen Knopf, um das Mahlwerk in Gang zu setzen und kommt auf diese Weise mit einer Hand aus.
Es gibt sogar elektrisch betriebene Pfeffermühlen, die dank eines eingebauten Schwerkraftsensors ganz von alleine zu mahlen beginnen, wenn man sie auf den Kopf stellt.
Für stark geschwächte Personen, denen krankheitsbedingt einfach die Kraft fehlt, um eine Gewürzmühle auf herkömmliche Art und Weise zu bedienen, ist diese Erfindung sicherlich ein Segen. Auch Menschen mit anderen Handicaps profitieren natürlich von dieser Technik.
Ich persönlich bevorzuge robuste, klassische Gewürzmühlen ohne viel Schnick-Schnack, die OHNE Batterie funktionieren. Ein bisschen Muskeleinsatz ist schließlich gesund ;-)
Ich finde es im Übrigen höchst praktisch, wenn die Pfeffermühle mit einem Deckel verschlossen werden kann. Dies hat gleich mehrere Vorteile:
Den zuletzt genannten Punkt (Gewürze unter geschlossenem Deckel mahlen) finde ich persönlich enorm praktisch - besonders wenn ich während des Kochvorgangs eine etwas größere Menge Gewürze benötige. Wenn ich nämlich stattdessen die Mühle während des Mahlvorgangs die ganze Zeit offen direkt über die dampfende Pfanne halte, setzt sich der hochsteigende Dampf zwangsläufig in Form von Wassertropfen auf dem Mühlenausgang ab und verklebt dort Salz und Pfeffer und zieht auch ins Mahlwerk. Um das zu verhindern, ist es sehr praktisch, wenn man zunächst die geplante Menge an Salz und/oder Pfeffer unter dem Deckel vormahlt und dann nur kurz den Deckel der Mühle lüftet und das Mahlgut ganz rasch in die Pfanne gibt. So kann ich die Mühle trocken halten und muss sie nicht dauernd leeren und reinigen.
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