Über viele Jahrhunderte hinweg galt Salz als ein regelrechter Luxusartikel, den sich nur die reiche Oberklasse leisten konnte. Nicht umsonst wurde das Salz im Volksmund lange Zeit als "Weißes Gold" bezeichnet. Bei den alten Römern wurde Salz sogar als Zahlungsmittel verwendet. Das Wort "Salär" erinnert an diese Begebenheit, denn damals wurde der Sold der römischen Legionäre in Form von Salz bezahlt.
Klumpen im Salz? |
Ein paar Körner Reis im Salzstreuer können verhindern, dass das Salz verklumpt und nicht mehr rieselfähig ist. |
Heute steht so ziemlich in jedem Haushalt ein gut gefüllter Salzstreuer herum.
Salz lässt sich grob in drei Sorten unterteilen:
Während das Meersalz wie der Name bereits vermuten lässt, aus Meerwasser gewonnen wird, wird das Steinsalz aus Salzstöcken unter der Erde abgebaut. Das Salinensalz wiederum wird aus unterirdischer Sole gewonnen und ähnlich wie Meersalz durch Verdunstung freigesetzt.
Geschmacklich lässt sich zwischen diesen drei Salzarten kein großer Unterschied feststellen. Salz schmeckt einfach salzig ...
Nicht nur wegen des Geschmacks ist Salz ein beliebtes Gewürz in der Küche, sondern auch weil sich damit Speisen lange Zeit konservieren lassen. Salz verhindert die schnelle Bildung von Bakterien und Schimmel auf Lebensmitteln.
Gesundheitlich gesehen wird das Salz (Natrium) oft verteufelt. Ein zu üppiger Genuss soll zu Bluthochdruck und Wasseransammlungen (Ödeme) im Körper führen.
Aber mal ehrlich ... viele Gerichte würden ohne Salz fad und langweilig schmecken. Und letztendlich wird nur selten darauf hingeweisen, dass auch eine salzarme Ernährung zu gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Zu wenig Salz (Natrium) kann Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe, Müdigkeit und Verwirrtheit hervorrufen.
Wie bei so ziemlichen allen Lebensmitteln gilt hier die einfache Regel: Nicht in Massen, sondern in Maßen verspeisen ...
Wer allerdings bereits Probleme mit massiven Wasseransammlungen (Ödeme) im Körper hat und/oder mit Bluthochdruck zu kämpfen hat, sollte seinen Salzkonsum einschränken, da zuviel Salz noch mehr Wasser im Körper binden kann.
Per Zufall bin ich kürzlich bei meinen Recherchen zum Thema Induktionskochfeld auf der Website von Neff über ein Salz gestolpert, von dem ich bislang noch nie etwas gehört hatte:
» Luisenhaller Pfannensalz*
Und schon war meine Neugier geweckt. Wo ist Luisenhall? Und was ist Pfannensalz?
Die erste Frage ließ sich schnell beantworten. Luisenhall ist kein Ortsname wie Bad Reichenhall oder Bad Friedrichshall, sondern der Eigenname einer kleinen Saline im niedersächsischen Göttingen, in der bereits seit 1854 Salz gewonnen wird. Und die Methode der dortigen Salzgewinnung führte dann auch rasch zur Beantwortung meiner zweiten Frage. Pfannensalz ist nämlich kein Salz für die Pfanne (wie ich irrtümlich zunächst vermutete), sondern Salz aus der Pfanne. Die Luisenhaller Saline ist Europas einzige noch aktive Pfannensaline. Zunächst einmal wird dort die Sole - also das salzhaltige Wasser - aus einer Tiefe von 450 Metern an die Oberfläche gepumpt. Dort landet das Salzwasser in riesigen Pfannen und wird so lange erhitzt bis das Wasser verdampft und nur noch die Salzkristalle in den flachen Pfannen zurück bleiben.
Auf der Internetseite der Luisenhaller Saline kannst du dir übrigens eine interessante Reportage über die Pfannensaline anschauen. Die Folge der Sendung Tach Auch! (FAN - Fernsehen aus Niedersachsen) findest du außerdem bei youtube.com ...
Hätte ich spontan vor diesem "Stolperer" auf der neff'schen Seite aufsagen sollen, wo in Deutschland heute noch Speisesalz gewonnen wird, wäre meine Liste sehr kurz geworden. Außer dem bekannten Bad Reichenhaller Salz, bei dem es sich übrigens ebenfalls um ein Siedesalz handelt, hätte ich kein weiteres Salz aus heimischen Gefilden benennen können. Dabei gibt es tatsächlich noch einige weitere durchaus interessante Salzprodukte aus Deutschland, die wir über unser Essen streuen können.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang das Steinsalz aus dem ehemaligen Zechsteinmeer im Norden Deutschlands.
Dieses Urmeer bedeckte vor 250 Millionen Jahren weite Teile unseres Landes. Zurückgeblieben sind von diesen enormen Wassermassen riesige Mengen an Salzkristallen - gut geschützt vor Umwelteinflüssen in einer Tiefe von 400 bis 750 Metern. Dieses Steinsalz findest du unter den Bezeichnungen Ursalz oder auch Urmeersalz im Handel. In den meisten Fällen ist das Steinsalz (Halit) farblos oder weiß. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, sind jedoch auch andere Mineralien in unterschiedlichen Mengen in den Salzkristallen eingelagert. Eisen beispielsweise erkennt man daran, dass die Salzkristalle rosa schimmern. Wie du siehst, muss man also gar nicht erst weit in den Himalaya reisen, um 250-Millionen-Jahre altes Salz über sein Essen zu streuen ;-)
Die Unternehmensgruppe esco (european salt company) baut in Deutschland gleich in drei verschiedenen Salzbergwerken Steinsalz ab, das zu Speisesalz verarbeitet wird und zwar in:
Das größte westeuropäische Salzbergwerk befindet sich jedoch in Heilbronn. Es wird betrieben von der Südwestdeutschen Salzwerke AG - wobei der Vertrieb der Speisesalze über das Tochterunternehmen Südsalz erfolgt. Ein weiteres bedeutendes Salzbergwerk in den Händen der Südwestdeutschen Salzwerke AG liegt in Berchtesgaden.
Neben den genannten fünf Salzbergwerken gibt es in Deutschland außerdem noch eine Reihe von Salinen:
Recht neu hingegen ist eine bislang einzigartige Anlage zur Gewinnung von Nordsee-Meersalz auf der Insel Sylt, dank der ein pfiffiger Koch namens Alexandro Pape seit Oktober 2013 Salz unter dem Namen "Sylter Meersalz" auf den Markt bringt. Noch bewegt sich die Salzproduktion in der Meersalzmanufaktur zwar in einem kleinen, exklusiven Rahmen, aber ich bin mir sicher, dass sich dieser Trend ganz rasch ausweiten dürfte.
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