Der Hering stammt zum Großteil aus dem Nordatlantik, wo es mehrere verschiedene Rassen gibt. Der Hering, der bei uns auf den Tisch kommt, wird jedoch in der Regel aus der Nordsee und Ostsee gefischt. Ein Hering ist nur etwa 30 bis 40 cm lang und recht schlank. Der Rücken des Herings ist von bläulicher Farbe, während seine restlichen Schuppen silbrig glänzen.
Mit dem Heringsfang begann man schon im 7. Jahrhundert im großen Stil und der heute immer noch bekannte Salzhering kam ebenfalls schon um 900 auf den Markt. Und obwohl der Hering heute immer noch alljährlich zu mehreren Milliarden gefischt wird, braucht man sich vorerst nicht um ein etwaiges Aussterben zu sorgen, denn ein Heringsweibchen ist sehr nachwuchsbedacht und legt pro Jahr satte 50.000 Eier ... also gibt es jede Menge Fisch-Nachwuchs :-)
Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt der Hering als "Speisefisch der Armen" und auch heute noch zählt er zu den preiswertesten Fischarten. Der stets günstige Preis und die zahlreiche Verfügbarkeit des Herings haben über die Jahre dazu geführt, dass der Hering zum Fisch mit den vielseitigsten Zubereitungsarten geworden ist. Egal ob mariniert, in Gelee, gebraten oder gegrillt, der Hering lässt fast alles mit sich machen.
Die wohl bekanntesten Arten der Zubereitung des Herings sind unter anderem:
Einen weniger bekannten und wohl auch eher gewöhnungsbedürftigen "Herings-Leckerbissen" kennt man in Schweden. Dort werden kleine, gerade frisch gefangene Heringe aus der Ostsee zum sogenannten "Surströmming" verarbeitet, was soviel bedeutet wie "Saurer Hering". Hierzu werden die gesalzenen Fische in Holzfässern mit Innereien vergoren. Nach zwei Tagen werden die Heringe dann ohne Köpfe und - glücklicherweise - auch ohne Innereien in Konserven abgefüllt. Diese Fischkonserven werden danach etwa 8 bis 12 Wochen der prallen Sommersonne ausgesetzt und lässt den Fisch dort langsam vor sich hin gären. Wer sich traut, eine solche Dose zu öffnen, dem schlägt ein wenig angenehmer Duft entgegen, der aus den aus der Gärung resultierenden Gasen entsteht.
Ein Gesetz aus dem Mittelalter regelt nicht nur die Herstellung des "Surströmming", sondern erlaubt dessen Verkauf auch nur am dritten Donnerstag im August. Dann wird diese Delikatesse traditionell mit Knäckebrot oder Pellkartoffeln gegessen - kombiniert mit einer ganzen Menge Bier, Aquavit oder Wodka. Ob man den Surströmming auch nüchtern zu sich nehmen kann, ist nicht überliefert ... selbst begeisterte Surströmming-Verzehrer geben zu, dass es sich hierbei wohl um das am meisten stinkende Lebensmittel der Welt handelt!
Das Kölner Landgericht verurteilte gar im Jahre 1981 eine Mieterin, die im Treppenhaus des Mietshauses, in dem sie wohnte, eine Dose Surströmming-Tunke verteilte. Der Vermieter hatte ihr aufgrunddessen fristlos gekündigt und das Landgericht Köln bestätigte diese Kündigung, nachdem während der Verhandlung eine solche Dose vor der Nase des Richters geöffnet wurde ;-)
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