Vitamin B9 - Folsäure

Nährstoffgruppe: Vitamine

Synonym(e): Vitamin B11, Pteroylglutamat, Folat, Vitamin M

TAGESBEDARF Frauen Männer
laut DGE (14.10.2011) 400 µg 400 µg
Vitamin B9 - Folsäure
pro 100 g bzw. pro
100 ml Lebensmittel
Rinderleber 592,00 µg
Weizenkeime 520,00 µg
Hühnerleber 380,00 µg
Kichererbsen 340,00 µg
Rote Bohnen 250,00 µg
Kalbsleber 240,00 µg
Sojabohnen 240,00 µg
Weizenkleie 195,00 µg
Grünkohl 187,00 µg
Rosenkohl 182,00 µg
Linsen 168,00 µg
Erbsen 159,00 µg
Petersilie 149,00 µg
Spinat 145,00 µg
Schweineleber 136,00 µg
Blumenkohl 125,00 µg
Brokkoli 105,00 µg
Porree 103,00 µg
Zuckerrübensirup 97,00 µg
Kopfsalat 75,00 µg
Hühnereier 67,00 µg
Chinakohl 66,00 µg
Paprika 60,00 µg
Pistazien 58,00 µg
Walnüsse 56,00 µg
Camembert 44,00 µg
Weizenbrötchen 36,00 µg
Miesmuscheln 33,00 µg
Mango 31,00 µg
Gorgonzola 31,00 µg
Quark 40% Fett 28,00 µg
Feldsalat 22,00 µg
Mangold 22,00 µg
Chester 19,00 µg
Quark 20% Fett 16,00 µg
Thunfisch 15,00 µg
Emmentaler 9,00 µg
Cashewnüsse 8,00 µg
Putenbrust 7,00 µg
Austern 7,00 µg
Vollmilch 6,38 µg
Hering 5,00 µg
Äpfel 4,00 µg
Trockenpflaumen 4,00 µg
Edamer 3,30 µg
Alaska-Seelachs 3,10 µg
Pflaumen 2,00 µg
Makrelen 1,24 µg
Die Nährstoffangaben beziehen
sich, sofern nicht anderes
vermerkt, auf rohe Zutaten.

Eine der häufigsten Mangelerscheinungen ist der Mangel des Vitamins Folsäure. In der modernen industriellen Herstellung von Nahrungsmitteln ist die Folsäure nicht ausreichend enthalten und die Menschen essen zu wenig Nahrungsmittel, in denen genug Folsäure enthalten ist. Die Folsäure, die man in Deutschland und den USA auch unter dem Namen Vitamin B9 und ansonsten weltweit als Vitamin B11 oder Pteroylglutamat kennt, findet man in vielen Vollkornprodukten und hauptsächlich in grünem Blattgemüse wie Salat, Spinat und Mangold sowie in Nüssen und im Eigelb, seltener im Obst. In Weizenkleie und Weizenkeimen sowie in Geflügel- und Kalbsleber ist die Folsäure in besonders hohem Maße enthalten.

Die Folsäure ist für den menschlichen Organismus ein elementares Vitamin, da sie für die Vervielfältigung des Erbinformation (DNA) notwendig ist und somit in der Schwangerschaft sowie bei sich häufig teilenden Zellen, wie z. B. des Knochenmarks eine entscheidende Rolle spielt. Ein Mangel an Folsäure wirkt sich auf das Blutbild aus, da durch den Vitamin B12 oder Folsäuremangel die Produktion der roten Blutkörperchen eingeschränkt wird. Folge Blutarmut (Anämie). Da die roten Blutkörperchen den Sauerstoff im unserem Körper bis in die Haut transportieren, kann man sich auch vorstellen, wenn zu wenig Sauerstoff transportiert wird, dass man sich dann müde und schlapp fühlt.

Wir Menschen speichern nur kleine Mengen an Folsäure (ca. 5 bis 10 mg) und können maximal 12 bis 15 mg Folsäure speichern, was einem Vorrat von 3 bis 4 Monaten entspricht. Oft tritt ein Folsäuremangel als Folge von erhöhtem Alkoholkonsum, Lebererkrankungen oder einer Erkrankungen des Dünndarms auf. Bei einer Schwangerschaft ist der Folsäurebedarf ebenfalls erhöht.


Der empfohlene Tagesbedarf laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beträgt 400 Mikrogramm (µg), mit Hinblick auf die zusätzliche Vorbeugung von Arteriosklerose (umgangssprachlich auch Arterienverkalkung) 600 µg für gesunde Erwachsene und 800 µg für Schwangere und stillende Mütter. 2/3 der Erwachsenen kommen nicht einmal auf 300 µg pro Tag. Schon die tägliche Minimalzufuhr ist kaum zu schaffen, für die man etwa 1,5 kg Weizenvollkornbrot oder 300 g Spinat oder etwa 700 g Kopfsalat verzehren müsste. Daher bietet sich an, Folsäure am besten als Bestandteil eines Vitamin-B-Komplexes zu sich zu nehmen.

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Anzeichen von Folsäuremangel
zenrales Nervensystem Aggressivität, Reizbarkeit, Angstzustände, Depression, Gedächtnisschwäche
Magen-Darm-Trakt Wenn das Zellwachstum durch einen Folsäuremangel verringert ist kann es zur Entzündung des Gewebes im Mund und im gesamten Verdauungstrakt kommen. Dieses kann zur Reduktion der Aufnahme von Nährstoffen, wunder Zunge, Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust führen.
Wachstum des Fötus gestörte Entwicklung des Fötus besonders im zentralen Nervensystem, Neuralrohrdefekt
Blut Blutarmut (Anämie) in Verbindung mit schneller Ermüdung, Kurzatmigkeit, verminderter Konzentrationsschwäche und gestörte Bildung von weißen Blutkörperchen, wodurch das Immunsystem geschwächt werden kann.

Bei Kinder kann es zu Fehlbildungen kommen, die man unter dem Oberbegriff Neuralrohrdefekt benennt. Zu den häufigsten Fehlbildungen des Neuralrohrdefektes zählt die Anenzephalie, bei der sich wesentliche Teile des Gehirns, der Hirnhäute und des darüberliegenden Schädelknochens und Haut nicht entwickeln, die Spina bifida aperta, eine unterschiedlich stark ausgeprägte Fehlbildung im Bereich der Wirbelsäule oder eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. In Deutschland kommen etwa 800 Kinder jährlich mit einem Neuralrohrdefekt zur Welt, wovon ca. jedes 1000 Baby betroffen ist.

In Kanada und den USA ist die Beimischung von Folsäure bereits Pflicht und es werden nur noch halb so viele Kinder mit Fehlbildungen geboren.

Von Kinder- und Neugeborenenärzte in Deutschland wird sogar gefordert, dass dem Grundnahrungsmittel Mehl die Folsäure gesetzlich beigemischt wird, da fast alle Menschen täglich Brot, Kekse und andere mehlhaltige Produkte zu sich nehmen. Pro Jahr gigen in den USA 56.000 Herzinfarkte und 2.500 Fälle von Kindern mit angeborenen Missbildungen auf das Konto des Folsäuremangels. Das war der Grund warum amerikanisch Politiker ein Gesetz verabschiedeten, in dem seit Anfang 1998 in die Grundnahrungsmittel Mehl, Brot, Maismehl, Reis, Nudeln und andere Getreideprodukte Folsäure gemischt wurde.

Um dem Mehl die Folsäure direkt beizumischen sehen das Ministerium für Verbraucherschutz und die Ernährungsexperten der Verbraucherzentralen in Deutschland keine Notwendigkeit für ein staatliches Eingreifen, da es genug natürliche Lebensmittel, wie Obst, Gemüse und Vollkornbrot gibt, die Folsäure enthalten. Der Verbraucher soll selbst entscheiden, über welche Nahrungsmittel er die für ihn notwendigen Mengen an Folsäure zu sich nimmt. Einige Hersteller von Lebensmitteln die Müsliriegel, Milchprodukte, Salz oder Getränke herstellen reichern Ihre Produkte bereits mit Folsäure an und kennzeichnen dieses entsprechend.

Man möchte erreichen, dass jeder Mensch sich bewusst und gesund ernährt und nicht zwangsläufig die Aufnahme von Folsäure und Vitaminen über angereicherte Lebensmittel zu sich nimmt, die vielleicht sogar künstlich hergestellt werden. Weiterhin kritisiert man, dass es zu wenig Langzeituntersuchungen zu den Risiken über Folsäure gibt.



Quellen und Weiterführende Literatur

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