Ursprünglich stammt der Spinat (Spinacia oleeracea) aus Persien. Von dort aus brachten Mauren den Spinat dann im 11. Jahrhundert nach Spanien, von wo aus er gesamt Europa besiedelte. Heute wird Spinat weltweit angebaut, wobei der Hauptteil in Europa in Frankreich, Italien und Deutschland angebaut wird. Außerhalb von Europa züchtet man den Spinat hauptsächlich in Indien, Japan und Korea.
Spinat gilt allgemein als unglaublich eisenhaltig. Dies ist allerdings ein Irrglaube, der durch einen einfachen Rechenfehler entstanden ist. Schuld an diesem Gerücht ist ein Professor Gustav von Bunge, der im 19. Jahrhundert in der Schweiz ein Experiment durchführte, um den Eisengehalt von Spinat zu analysieren.
Dummerweise hatte Herr von Bunge gerade keinen frischen Spinat zur Hand, so dass er auf Spinatpulver* zurückgreifen musste. Dabei übersah er allerdings, dass in diesem Pulver etwa die zehnfache Menge Eisen enthalten ist wie in frischem Spinat. Nichtsdestotrotz ist Spinat dennoch eines der eisenhaltigsten Gemüse.
Zusätzlich enthält Spinat auch noch Vitamine und Mineralstoffe in großen Mengen und fördert somit alle wichtigen Körperfunktionen, stärkt das Immunsystem und beugt Herz-Kreislauferkrankungen, sowie Krebs vor. Das Sekretin im Spinat regt zudem die Bauchspeicheldrüse an und Bitterstoffe fördern die Verdauung.
Spinat sollte in der Tat besser nicht aufgewärmt werden, denn dadurch wird das im Spinat enthaltene Nitrat in Nitrit umgewandelt, was besonders gefährlich für Kleinkinder werden kann. Das entstandene Nitrit wiederum kann in Nitrosamine umgewandelt werden, die als krebserregend gelten! Vor allem die Stiele des Spinates sind sehr nitrathaltig, man sollte sie also generell besser entfernen.
Spinat kommt frisch bei uns in zwei verschiedenen Ausführungen in den Handel, wobei man zwischen Blattspinat und Wurzelspinat unterscheidet. Beim Blattspinat werden die einzelnen Blätter von Hand geerntet, was weniger Aufwand beim späteren Putzen bedeutet. Wurzelspinat hingegen wird maschinell mitsamt seiner Wurzeln geerntet, somit ist auch der Aufwand beim Putzen größer.
Die Erntezeit beeinflusst zum Teil die Qualität des Spinats. Frühlingsspinat besitzt sehr zarte Blätter und lässt sich somit auch roh zu Salat verarbeiten. Der
Sommerspinat hat zwar schon etwas kräftigere Blätter, man kann ihn aber immer noch roh verzehren, während man Herbst- und Winterspinat besser blanchieren sollte.
Egal ob mit oder ohne Wurzel, ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter ... Spinat wird leider sehr schnell welk und verliert seine Inhaltsstoffe. Daher sollte man ihn nicht länger als einen Tag im Kühlschrank aufbewahren.
Vor der Zubereitung wird empfohlen, die harten Stängel und gegebenenfalls die Wurzeln zu entfernen und anschließend den Spinat gründlich zu waschen. Man sollte den Spinat auch nach Möglichkeit nicht zu sehr zerstückeln oder zu weich kochen, sondern lieber blanchieren oder schonend dämpfen, da sonst die wichtigsten Inhaltsstoffe verloren gehen.
Besonders gut schmeckt Spinat in Butter geschwenkt mit einigen Mandelblättchen oder Pinienkernen und einem Hauch Muskat, aber er passt auch gut zu Käse, zu Aufläufen, Suppen oder Nudeln.
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