Weizenkeime sind ausgesprochen nahrhaft und gesund. Sie enthalten jede Menge Eiweiß, Fett und Vitamine. Weizenkeime sind im Prinzip, was die Nährstoffdichte angeht, der wertvollste Teil eines Weizenkorns. Besonders hervorzuheben ist hierbei eine große Portion natürliches Vitamin E und viel pflanzliches Eiweiß, das für den Erhalt und Wachstum unserer Muskeln wichtig ist. Aber auch Folsäure - wichtig für Nerven, Wachstum und Blutbildung - ist in Weizenkeimen reichlich enthalten.
Darüber hinaus kann der regelmäßige Verzehr von Weizenkeimen sogar die Alterung bremsen. Zu verdanken haben wir diese lebensverlängernde Eigenschaft dem Inhaltsstoff Spermidin, der in Weizenkeimen in großen Mengen vorkommt. Neben der Anti-Aging-Wirkung hilft das Spermidin außerdem vorbeugend gegen Gedächtnisschwund und Demenz wie du in einem Artikel der Uni Graz nachlesen kannst.
Die Weizenkeime, die nur einen winzigen Teil des reifen Weizenkorns ausmachen, sitzen wie kleine Zipfelchen an der Spitze eines Weizenkorns. In ihnen steckt der fruchtbare Keimling, ohne den kein neuer Weizen heranwachsen könnte. Ein Weizenkorn besteht im Wesentlichen aus folgenden drei Teilen:
Wenn du in der Google-Bildersuche die Begriffe Weizenkorn und Querschnitt eingibst, findest du jede Menge aufschlussreiche Zeichnungen.
Doch obwohl die Weizenkeime so viele tolle Eigenschaften mit sich bringen, werden sie bei der industriellen Herstellung von Mehl für gewöhnlich in einem aufwändigen Verfahren vom Weizenkorn getrennt und landen leider nicht in unserem Auszugsmehl. Der Grund hierfür ist recht simpel. Weizenkeime sind sehr ölhaltig. Würde man sie mitsamt dem Mehlkörper vermahlen, wäre das Mehl anschließend nicht besonders lange haltbar, da die ölhaltigen Keimlinge das Mehl schneller ranzig werden lassen. Das Mehl müsste dann folglich relativ zügig verbraucht werden.
Die im Handel angebotenen Weizenkeime sind also im Prinzip eine Art Abfallprodukt, das bei der Mehlherstellung anfällt - ähnlich wie die Weizenkleie. Da die vom Mehlkörper getrennten Keimlinge jedoch aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe zu schade wären, um sie achtlos wegzuwerfen, werden die geschroteten Weizenkeime separat verkauft oder in der Ölmühle zu Weizenkeimöl weiterverarbeitet.
Weizenkeime besitzen neben dem typischen Mehlaroma einen leicht süßlichen und nussartigen Geschmack. Man kann sie hervorragend unter Joghurt, ins Müsli oder in einen Obstsalat rühren. Um in den Genuss der ganzen Palette gesunder Inhaltsstoffe zu gelangen, sollten Weizenkeime im Idealfall nicht erhitzt, gekocht oder gebacken werden. Ihr volles Wirkungsspektrum entfalten sie nur in roher Form.
Man kann die Weizenkeime selbstverständlich auch beim Brotbacken und Kuchenbacken prima unter den Brotteig kneten. So lassen sich Mehlkörper und Weizenkeim wieder zusammenfügen. Allerdings verlieren die Weizenkeime durch den Backvorgang bedauerlicherweise einen Teil ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. Beim Brotbacken kannst du auf eine Menge von 500 Gramm Mehl großzügig 2-3 gehäufte Esslöffel Weizenkeime hinzufügen. Alternativ kannst du natürlich zum Brotbacken auch direkt ganze Weizenkörner kaufen und diese selbst vor dem Backen mahlen, dann landen die Weizenkeime automatisch im Brotteig. Ordentliche Getreidemühlen haben allerdings einen recht stolzen Preis, daher bin ich persönlich bisher noch nicht zum Selbermahlen meines Mehls übergegangen.
Weizenkeime gibt es nicht nur im Reformhaus oder im Drogeriemarkt zu kaufen. Du findest sie eigentlich in jedem halbwegs gut sortierten Supermarkt. Ich habe sie bislang meistens in der Müsli-Ecke entdecken können, bzw. dort, wo auch Haferflocken oder ganze Getreidekörner in den Regalen stehen.
Dafür dass Weizenkeime wahrlich zu den absoluten und darüber hinaus heimischen Super-Foods gezählt werden können, sind sie übrigens vom Preis her, im Gegensatz zu manch exotischem Produkt, ausgesprochen günstig.
Du kannst die Weizenkeime selbstverständlich auch online im Internet bestellen, wenn du sie in deiner näheren Umgebung nirgendwo finden kannst. Hier lohnt es sich dann jedoch aus spartechnischen Gründen direkt größere Mengen zu bestellen. Kürzlich habe ich beispielsweise einen 12-er-Pack Weizenkeime* (= 1,5 Kilo) von Seitenbacher für knapp 11€/Kg Euro entdeckt.
Weizenkeime gibt es jedoch auch von einer ganzen Reihe weiterer Hersteller. Ich kann beispielsweise auch die Weizenkeime von Senger* empfehlen.
Weizenkeime haben mit 360 kcal pro 100 Gramm eine relativ hohe Energiedichte. Es versteht sich also von selbst, dass man nicht gleich ein ganzes Paket Weizenkeime pro Tag verzehren sollte.
Eine normale tägliche Verzehrmenge liegt vielmehr bei 1-5 Esslöffeln voller Weizenkeime.
1 Esslöffel = ca. 10 Gramm Weizenkeime
Hallo Menira :-)
gute Frage! So rein aus dem Bauch heraus würde ich zu naturbelassenen Weizenkeimen greifen - also zu solchen, die nicht erhitzt und nicht entölt sind. Ob nun durch das Entölen (was vermutlich durch ein Erhitzen/Leichtes Rösten erzielt wird) nun allerdings weniger Spermidin in den Weizenkeimen übrig bleibt oder nicht, kann ich leider nicht beantworten. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die Verminderung des Spermidin-Anteils dann eventuell weniger am verminderten Ölanteil liegt, sondern am Erhitzen/Rösten ...
Ich bin mir ziemlich sicher, dass rohes Spermidin gehaltvoller ist als "gekochtes" ;-)
LG - Tonia :-)
Informativer Artikel, danke! Meine Frage, gerade auch bezüglich Spermidin: in unserem Biomarkt finde ich Weizenkeime entölt. Sind diese ebenso gehaltvoll?
Guter Artikel. Was man noch erwähnen könnte, ist dass die Vitamine in den Weizenkeimen stark ansteigen, umso länger sie gekeimt wurden. Also nach 5 Tagen sinds fast 5x mehr als nach 1 Tag. Das bezieht sich auf selbst gekeimte. 1 KG ungemahlener Vollkorn-Weizen kostet nur ca. 2€, 12 Stunden einweichen, dann 2x am Tag spülen, super einfach! Danke für diese Seite!
Ich mache jeden Morgen 30 Gramm in mein Müsli ...
Der Artikel gefällt mir sehr gut, er ist nicht verschönt, sondern es steht alles drin, was mich interessiert, nach meiner Darm-Krebs-OP haben die Weizenkeime mich wieder hoch gebracht.
Danke dafür. E.Sch.
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