Vor ca. 10.000 Jahren begann die Menschheit mit dem Ackerbau. Seither zählt das Getreide (Cerealien) weltweit zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln und bereichert Tag für Tag den Speiseplan der Menschen in aller Welt.
Zu den wichtigsten und bekanntesten Getreidesorten zählen Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Gerste, Buchweizen und Dinkel. Mit in die Liste der wichtigsten Getreidesorten reiht sich außerdem ganz oben der Reis ein - ihm haben wir jedoch eine eigene Rubrik gewidmet: Reis
Eine weitere große Produktgruppe, deren Grundlage ebenfalls das Getreide darstellt, sind die Nudeln. Sie werden größtenteils aus Hartweizen hergestellt. Aufgrund ihrer Vielfältigkeit haben wir dieser Lebensmittelgruppe ebenfalls einen eigenen Bereich eingeräumt: Nudeln
Cerealien - benannt nach der römischen Göttin der Feldfrucht: Ceres - schenken Vitalität und bereichern die Nahrung mit jeder Menge wertvoller Nährstoffe.
Im Großen und Ganzen ist der Aufbau jeder Getreidesorte ähnlich. Es handelt sich stets um ein Mitglied der Familie der Gräser, welches essbare Samenkörner hervorbringt. Diese Samenkörner unterscheiden sich jedoch teilweise sehr stark in ihrem Aussehen und auch in ihrem Geschmack - dennoch bestehen sie weitestgehend alle aus den gleichen drei Elementen:
In der Schale eines Korns befinden sich viele Nährstoffe und Proteine. Um ein dunkles und vollwertiges Mehl zu erhalten, wird die Schale mitverarbeitet. Ein Weißes Mehl wiederum enthält fast ausschließlich den gemahlenen Endosperm, den Mehlkörper, der sich unter der Schale verbirgt. Der Endosperm ist der größte Teil eines Korns und enthält die meiste Stärke. Seine Kohlenhydrate sorgen dafür, dass wir satt werden. Der Keim stellt den untersten Teil eines Getreidekorns dar. In ihm sammelt sich die höchste Konzentration an Mineralstoffen, Vitaminen, Eiweiß und Fett des Korns. Aus diesen Keimen wird wertvolles nahrhaftes und pflegendes Öl gewonnen.
Seit Jahrtausenden ernähren sich die Menschen von Getreideprodukten. Der gewerbsmäßige Anbau von Getreide ist ebenfalls keine Erfindung der Neuzeit. Getreideprodukte sind nicht nur tatsächlich nahrhaft, sondern verfügen auch über jede Menge gesunde Inhaltsstoffe. Weniger schön ist sicherlich die Entwicklung, die in der Agrarpolitik in den letzten Jahrzehnten um sich gegriffen hat. Bedauerlicherweise werden aus lauter Profitgier immer mehr Pestizide oder gentechnisch veränderte Sämereien in der Landwirtschaft eingesetzt, um sämtlichen eventuell auftretenden Schädlingen den Garaus zu machen und die perfekte Ähre zu ernten. Das wirkt sich leider tatsächlich gar nicht positiv auf den Nährstoffgehalt vieler landwirtschaftlicher Produkte aus. Das gilt aber nicht nur für den Anbau von Getreide, sondern auch für den gewerbsmäßigen Anbau von Obst und Gemüse :-( In Ansätzen gibt es ja bereits ein Umdenken hin zum Bio-Anbau, aber der Verbraucher sieht bedauerlicherweise oft nur den Preis und greift dann doch lieber zum billigen Mehl aus herkömmlicher Landwirtschaft und nicht zu den Produkten mit dem Bio-Siegel, weil diese meist ein wenig teurer sind.
Generell alle Getreideprodukte als minderwertige Nahrung zu bezeichnen - wie dein Bekannter in den USA - halte ich jedoch für völlig übertrieben. Natürlich sind stark gezuckerte und meist darüber hinaus noch chemisch behandelte Cornflakes jetzt nicht gerade das Paradebeispiel für ein gesundes Getreideprodukt, aber ein selbst gebackenes Brot aus Bio-Vollkornmehl ist mit Sicherheit ein hochwertiges, gesundes und wohlschmeckendes Nahrungsmittel.
Ich sage: Daumen hoch für Getreideprodukte aus biologischem Anbau!
Jemand, den ich in den USA traf, der sich ebenso sehr viel mit Nahrungsmitteln und dem Stoffwechsel auseinandersetzte, hatte eine etwas abgewandelte Meinung zu Getreide. Ihm zufolge sind Getreideprodukte eine "minderwertige" Nahrung, die nicht besonders viele hilfreiche Nährstoffe in sich trägt. Sie sei natürlich, genau wie Reis optimal dazu, um Drittweltländer flächendeckend mit einer günstigen und ergiebigen Nahrungsquelle zu versorgen. Weiter sagte er, dass zumindest in den USA die das Beliebtwerden von Getreideprodukten von politischem Interesse war, da sich hier ein lukratives Geschäft anbahnte. Fläche zum Anbau gab es mehr als genug. So erließ die Regierung in den 80er Jahren eine Ernährungsempfehlung, in der es hieß, man solle mindestens einmal am Tag ein Getreideprodukt zu sich nehmen. Genau nach dieser Bekanntgabe und zusammen mit dem Zusatz von Zucker in Brot und co. stieg die Diabetisquote der Bevölkerung rasant an.
Also lange Geschichte, kurzer Sinn: Er hielt nicht viel von Getreide. Ich würde gerne mal Deine Meinung dazu hören, da ich alles was du schreibst sehr plausibel finde. Weiter so!
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