Synonym(e): Kokos-Öl, Kokosnuss-Öl, Kokosnussöl
Kokosöl hat neben meinem geliebten Olivenöl mittlerweile einen festen Platz in meinem Küchenschrank gefunden. Wok-Gerichte ohne Kokosöl kann ich mir fast gar nicht mehr vorstellen. Das leicht fruchtige Aroma der Kokosnuss passt einfach hervorragend zur asiatischen Küche.
Allerdings gibt es - wie bei allen anderen Ölen gleichermaßen - sowohl im Geschmack als auch in der Konsistenz von Kokosöl große Unterschiede. Mein bisheriger absoluter Favorit ist das Bio-Kokosöl aus der Ölmühle Solling. Da dieses Kokosöl im Vergleich zu anderen Anbietern jedoch recht teuer ist und mein Verbrauch an Kokosöl recht hoch, habe ich immer mal wieder günstigere Varianten ausprobiert. Doch bis jetzt habe ich keine Alternative gefunden, die auch nur annähernd mit meinem Lieblings-Kokosöl mithalten konnte.
Kokosöl ist hoch erhitzbar und lange haltbar. Es ist jedoch bei Raumtemperatur nicht flüssig wie wir es von einem Öl eigentlich erwarten würden, sondern besitzt eher die Konsistenz von Schmalz oder weicher Butter. Kokosöl wird übrigens dort aufbewahrt, wo du auch deine anderen Pflanzenöle aufbewahrst: hinter verschlossener Tür im Küchenschrank. Ein dunkler Aufbewahrungsort ist für Öl immer gut!
Du kannst Kokosöl auch als Ersatz für Butter oder Margarine als Brotaufstrich verwenden.
Kaltgepresstes Kokosöl enthält viele gesunde Fettbestandteile, die unser Körper für einen reibungslosen Betrieb benötigt. Aber das reicht nicht. Wir benötigen auch noch andere Fettsäuren, die wiederum nur in anderen Ölen und Fetten zu finden sind. Ernährungswissenschaftler raten daher dringend dazu, nicht ausschließlich Kokosöl als Fett in der Küche zu verwenden. Abwechslung lautet hier das Zauberwort!
Neben dem gesundheitlichen Aspekt, wäre es aber auch aus kulinarischen Gründen ein Jammer, wenn man nur noch auf Kokosöl schwören würde. Schließlich gibt es so viele schmackhafte und gesunde Öle, auf deren Verwendung ich nur ungern verzichten würde! Mal davon abgesehen, dass Kokosöl geschmacklich nun bei weitem nicht zu allen Gerichten passt.
Ich persönlich habe stets eine bunte Auswahl an Olivenöl, Sesamöl, Kürbiskernöl, Rapsöl und Kokosöl in unserer Küche parat.
Raffiniertes Kokosöl (Kokosfett) wird seit vielen Jahrzehnten zum frittieren, braten und backen verwendet. Es lässt sich hoch erhitzen und ist bei Zimmertemperatur dennoch fest. Wer kennt nicht den guten alten Klassiker "Palmin"? Schon meine Mutter hatte stets eine Stange Palmin im Kühlschrank liegen. Entweder um einen "Kalten Hund" auf die Kaffeetafel zu zaubern, ein Stück Fleisch anzubraten oder um unseren Fondue-Topf mit Fett zu füllen.
Eine ganze Weile hatte das raffinierte Kokosfett gesundheitlich betrachtet jedoch einen äußerst zweifelhaften Ruf. Der Grund hierfür liegt in der industriellen Verarbeitung des Kokosfettes. Durch das Härten ungesättigter Fettsäuren, können gesundheitsschädigende Transfettsäuren entstehen. Und Kokosfett besteht nun einmal "nur" zu 90% aus gesättigten Fettsäuren und zu 10% aus ungesättigten Fettsäuren. Kritiker hatten das Kokosfett daher im Verdacht, dass es äußerst hohe Mengen an Transfettsäuren im Gepäck habe. Und dass Transfettsäuren in großen Mengen ungesund für uns sind, wurde tatsächlich eindeutig in vielen Studien nachgewiesen. Transfettsäuren erhöhen nämlich den bösen Cholesterinwert und haben dadurch in der Folge einen negativen Einfluss auf unser Herz- und Kreislaufsystem. In späteren Untersuchungen konnte jedoch in Palmin kein gravierender Anteil an Transfettsäuren im Kokosfett nachgewiesen werden. Der Hersteller schreibt in seiner Palmin-FAQ unter anderem, dass der Anteil an Transfettsäure in ihrem Kokosfett weit unter 1% liegt. Vor der eigentlichen Fetthärtung wird nämlich in einem speziellen Verfahren zunächst der Anteil an ungesättigten Fettsäuren in gesättigte Fettsäuren umgewandelt.
Zum Braten und Frittieren ist das raffinierte und dadurch geschmacksneutrale Kokosfett daher immer noch eine gute Wahl.
Natives Kokosöl hingegen wird kaltgepresst und bleibt naturbelassen. Durch den hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren ist es nicht nur lange haltbar, sondern es lässt sich ebenfalls hoch erhitzen. Aber wenn wir in unserer eigenen Küche das kaltgepresste Kokosöl in der Pfanne zu stark erhitzen, besteht hier natürlich ebenfalls die Gefahr, dass sich aus dem kleinen Teil ungesättigter Fettsäuren ein paar ungesunde Transfettsäuren entwickeln. Um dies zu vermeiden, sollten wir das Kokosöl auf gar keinen Fall so stark erhitzen, dass es anfängt zu rauchen. Das gilt aber prinzipiell für alle Öle und Fette. Der Rauchpunkt für Kokosöl ist aber ziemlich hoch. Er liegt bei ungefähr 185 bis 205 Grad (Quelle: Perfektion - Die Wissenschaft des guten Kochens - Stiftung Warentest*). Diese Hitzeverträglichkeit reicht locker zum kurzen, scharfen Anbraten, frittieren und sogar zum Popcorn-Poppen. In meinem Wok hat es noch nie geraucht und in meiner Popcorn-Maschine auch nicht ;-)
Wobei man dazu sagen muss, dass der Rauchpunkt niemals eine absolut feste Größe darstellt. Je nach Qualität des Öls/Fetts ist der Rauchpunkt mal höher - mal niedriger. Außerdem verändert er sich im Laufe der Zeit. Je älter das Fett wird, desto niedriger wird der Rauchpunkt.
Ein großer Vorteil des kaltgepressten Kokosöls ist das herrliche Aroma. Durch die schonende Verarbeitung verströmt es nämlich bereits beim Öffnen des Glases ein dezentes, sehr angenehmes Kokosnuss-Aroma.
Neben dem kulinarischen Aspekt, wird dem Kokosöl eine schier endlose Liste gesundheitsfördernder Effekte zugesprochen, die allerdings zu einem nicht unerheblichen Teil wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden konnten:
Kokosöl klingt folglich wie ein Wundermittel und wird zur neumodischen sogenannten Gruppe der Superfoods gezählt.
Für eine ganze Reihe der oben zitierten therapeutischen Effekte fehlen leider derzeit - wie bereits erwähnt - noch ausreichend ernsthafte unabhängige Studien. Auch die tatsächlichen Erfolgserlebnisse von unabhängigen Usern in öffentlichen Foren sind in vielen Fällen noch äußerst mager! Würde sich Kokosöl beispielsweise tatsächlich so erfolgreich im Kampf gegen Alzheimer-Demenz erweisen, könnte man mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich die positiven Berichte von unabhängigen Anwendern oder deren Familienangehörigen in den verschiedensten Foren verbreitet hätten wie ein Lauffeuer. Stattdessen trifft man immer wieder nur auf einen einzelnen Erfolgsbericht eines einzigen Patienten, bzw. dessen Ehefrau und Ärztin Mary T. Newport. Bisher gibt es auch keinerlei fundierte wissenschaftliche Studie über die Wirksamkeit von Kokosöl im Zusammenhang mit einer Alzheimer-Demenz-Erkrankung.
Daher stellt sich auch für mich zurecht durchaus die Frage, ob es sich beim Anpreisen der vielen positiven Gesundheitsaspekte schlicht und ergreifend um eine große Marketingkampagne zur Verkaufsförderung von Kokosöl handelt? Aber wer weiß ... vielleicht bewahrheitet sich im Laufe der Zeit ja doch noch ein weiterer Teil der angepriesenen therapeutischen Einsatzgebiete.
Schlussendlich muss man sich natürlich auch bei jeder wissenschaftlichen Studie stets fragen, wer diese in Auftrag gegeben hat, wer diese Studie bezahlt und welchen Zweck derjenige damit verfolgt?
Festzustehen scheint jedoch, dass eine normale Verzehrmenge an Kokosöl keinerlei Schaden anrichten kann. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist kaltgepresstes Kokosöl ja tatsächlich gesund! Und somit ist es aus meiner Sicht relativ egal, ob sich die positiven Nebeneffekte beim Verspeisen von Kokosöl nun irgendwann beweisen lassen oder ob eintretende Verbesserungen lediglich auf einen Placebo-Effekt zurückzuführen sind.
Fest steht: Ich finde Kokosöl jedenfalls seeeeeeehr lecker!
Generell stehe ich auf dem Standpunkt, dass man harmlose Lebensmittel wie Kokosöl einfach mal als Hausmittel bei dem ein oder anderen Wehwehchen selbst ausprobieren kann. Entweder verschwinden die Beschwerden tatsächlich wie durch Zauberhand oder ich wende mich dann nach einiger Zeit halt doch vertrauensvoll an meine Hausärztin. Die meisten der genannten Beschwerden führen schließlich nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen zu lebensbedrohlichen Situationen. Folglich stellt Selbsthilfe in der Regel kein größeres Problem dar.
Und gegen die Alzheimer-Demenz gibt es nun einmal bis heute keine wirklich erfolgversprechenden Medikamte, die bei jedem Patienten anschlagen. Aber ich bin davon überzeugt, dass hoffnungsvolle Menschen mit ihrem bloßen Optimismus mehr zu ihrer eigenen Heilung beitragen können als Menschen, die vor lauter Selbstmitleid den Kopf in den Sand stecken und aufgeben.
Eine ganze Reihe der genannten therapeutischen Effekte werden andererseits schon seit vielen Jahren für die verschiedensten Produkte in der verarbeitenden Industrie genutzt.
Zum einen hat die Kosmetikindustrie das Kokosöl schon lange für sich entdeckt. Die kühlende, feuchtigkeitsspendende Eigenschaft findet in vielen Haut- und Haarprodukten ihren Einsatz - sei es nun in Shampoos, Hautlotionen, Sonnenschutzcremes, After-Sun-Produkten, Seifen, Badeölen, Massageölen oder Rasiercremes. Einen weiteren Vorteil in hautpflegenden Produkten bildet die im Kokosöl enthaltene Laurin-Säure, welche einen zerstörerischen Effekt auf böse Bakterien, Viren und Pilze besitzt. Daraus erklärt sich auch der Einsatz von Kokosöl bei folgenden Krankheitsbildern:
Beliebt in Seifen, Duschgels oder Badezusätzen ist die Laurinsäure übrigens, weil sie für ordentlich viel Schaum sorgt.
Schon seit langer Zeit landen die Wirkstoffe der Kokosnuss auch in industriell hergestellten Insektiziden. Kokosöl wird damit zu Recht im Zusammenhang mit der Abwehr von Mücken und Zecken genannt und eignet sich als:
Ich selbst habe mich bisher zur Mückenabwehr noch nicht mit Kokosöl eingerieben. Daher kann ich keine eigenen Erfahrungen in dieser Hinsicht kundtun, werde es aber im nächsten Sommer auf jeden Fall mal ausprobieren. Stattdessen schwöre ich seit einigen Jahren bei Wanderungen durch mückenreiche Waldgebiete absolut auf den Einsatz von ätherischem Bergamotte-Öl*. Das lässt sich problemlos ständig im Rucksack transportieren, so dass es jederzeit griffbereit und nur bei Bedarf einsatzbereit ist. Kokosöl würde ich vermutlich nicht gleichermaßen im Rucksack aufbewahren wollen und genauso wenig würde ich mich rein präventiv nicht vor jeder Wanderung mit Öl einreiben wollen. Ich bin nämlich grundsätzlich recht glücklich damit, dass meine Haut ohne den Einsatz von Ölen und Unmengen an Creme in der Lage ist, sich selbst feucht und fettig zu erhalten.
Die Lebensmittelindustrie greift ebenfalls schon seit Jahrzehnten für die Herstellung verschiedenster Produkte auf Kokosöl zurück. Besonders beliebt ist das Kokosöl bei der Schokoladen-Produktion und der Eis-Herstellung. Aber auch Margarine und Kaffeeweißer enthalten sehr häufig das geschmacksneutrale, laurinsäurehaltige Kokosöl.
Gerühmt werden vor allen Dingen die mittelkettigen Fettsäuren im Kokosöl. Man spricht in Fachkreisen auch von medium-chain triglycerides (MCTs) und medium-chain fatty acids (MCFAs).
Zu den mittelkettigen Fettsäuren zählt unter anderem auch die Laurinsäure, die 1842 von T. Marsson erstmalig in einer Menge von ca. 40% im Fett von Lorbeerkernen entdeckt wurde. In etwa gleicher Konzentration ist die Laurinsäure auch im Kokosöl und verschiedenen anderen Palmkernen enthalten. Einige Zeit später wurden von weiteren Forschern in einigen Laurus-Arten (Lorbeer-Arten) sogar Lauringehalte von 62 - 96% ausgemacht. Den höchsten Lauringehalt hat dabei offensichtlich das Kernfett der Actinodaphne hookeri. (Quelle: Handbuch der Lebensmittelchemie*)
Auch in tierischen Fetten sowie in der menschlichen Muttermilch ist Laurinsäure enthalten - wobei der Gehalt in diesen Fällen sehr stark schwanken kann - je nachdem wie viel Laurinsäure die Mutter mit der Nahrung aufnimmt. Der Fettanteil in der Muttermilch liegt im übrigen bei ca. 3,8%. Innerhalb dieser Fette liegt der Anteil an Laurinsäure wiederum bei 1,4 - 6,6%. (Quelle: RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie*)
Was ist aber nun an der Laurinsäure (engl. Lauric acid) so besonders?
Eine Reihe von Forschungsergebnissen deutet darauf hin, dass Laurinsäure erfolgreich Bakterien, Viren und Pilze bekämpft. Dies ist auch einer der Gründe, warum Muttermilch so wichtig für Säuglinge ist, die noch kein eigenes Immunsystem zur Abwehr von Krankheitserregern aufgebaut haben.
Des Weiteren steigt durch eine laurinsäurehaltige Ernährung zwar der Cholesterinspiegel ... jedoch betrifft dies nur den guten HDL-Wert. Und das gute Cholesterin schützt unsere Gefäße vor Fettablagerungen, was in der Folge vor einer Arteriosklerose schützen kann.
Beim Kauf von Kokosöl kann man prinzipiell eigentlich nicht viel verkehrt machen.
Die wichtigsten Kriterien sind für mich:
Was den Geschmack angeht, muss jeder für sich selbst herausfinden, welches Kokosöl ihm am meisten zusagt. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, gibt es wie bei jedem anderen Öl verschiedene Geschmacknuancen. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Meinen Favoriten habe ich Euch ja bereits verraten.
Offizielle Testergebnisse rund um das Thema Kokosöl sind bisher mager ausgefallen. Die Zeitschrift ökotest.de hat im April 2016 zwar jede Menge "Superfoods" unter die Lupe genommen. Aber es war nur EIN einziges Kokosöl dabei und zwar das Dr. Goerg Premium Bio-Kokosöl*. Dieses Öl hat in diesem Test immerhin die Auszeichnung "gut" erhalten. Hier wurde lediglich die Deckeldichtung bemängelt. Was mich wiederum davon abhalten würde, dieses Kokosöl im Versandhandel zu bestellen. Schließlich möchte ich, dass ein verschlossenes Glas bei mir ankommt. Und dieser Test sagt ja nun auch gar nichts darüber aus, ob nicht viele andere der auf dem Markt befindlichen Kokosöle vielleicht sogar ein "sehr gut" verdient hätten.
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