Das Grundprinzip einer Low Carb Diät, ist eine niedrige Zufuhr von Kohlenhydraten. Low ist der englische Begriff für niedrig. Carb wiederum ist die Abkürzung für den englischen Begriff Carbohydrates - zu deutsch: Kohlenhydrate.
In den letzten Jahrzehnten sind Low Carb Diäten wie Pilze aus dem Boden geschossen. Auch in meinem Heilfasten-Forum gibt es eine Menge begeisterte Anhänger der Low-Carb-Theorie, die bislang nur von positiven Erfahrungen mit dieser Diätvariante berichtet haben.
Zu den bekanntesten Vertretern der eher kohlenhydratarmen Diäten zählen:
Im Groben kann man sagen, dass es sich bei Kohlenhydraten um Zucker handelt.
Kohlenhydrate sind dabei durchaus nicht grundsätzlich böse. Ganz im Gegenteil: Kohlenhydrate sind für unseren Körper sogar enorm wichtig! Schließlich stellen sie neben Eiweiß und Fett unsere wichtigste Energiequelle dar, aber es ist kaum von der Hand zu weisen, dass wir in der westlichen Zivilisation deutlich mehr Kohlenhydrate zu uns nehmen als unser Körper benötigt. Zudem gibt es gute (Obst, Gemüse, Getreide) und schlechte Kohlenhydrate. Bedauerlicherweise ist der Anteil an schlechten Kohlenhydraten in unseren Nahrungsmitteln häufig viel zu hoch.
Wir benötigen täglich nur ungefähr 75 - 125 Gramm Kohlenhydrate. Alles, was wir darüber hinaus an Kohlenhydraten zu uns nehmen, führt auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen. Die Insulinwerte schießen in die Höhe, unser Blutzuckerspiegel spielt verrückt. Und so lange Insulin unser Blut überschwemmt, kann kein Fett abgebaut werden. Darüber hinaus verwandelt unser Körper den überflüssigen Zucker (Kohlenhydrate) obendrein sehr gerne in zusätzliches Fett.
Gänzlich auf Kohlenhydrate zu verzichten oder die Zufuhr extrem einzuschränken ist jedoch gleichermaßen gefährlich für unsere Gesundheit. Unser Körper speichert nämlich nur eine begrenzte Menge an Kohlenhydraten in der Leber. Sind die Vorräte dort aufgebraucht, knabbert unser Körper zur Herstellung von lebensnotwendigem Zucker unsere Muskeln an. DAS ist auf längere Sicht betrachtet natürlich auch nicht die Lösung, um erfolgreich und dauerhaft abzunehmen. Geschieht dies nur für einen begrenzten, relativ kurzen Zeitraum, kann der Körper die abgebaute Muskelmasse rasch wieder ersetzen ... immer unter der Voraussetzung, dass genügend Bewegung im Spiel ist. Abnehmen ohne eine sportliche Aktivität ist ohnehin NIE ratsam.
Es ist also durchaus sinnvoll auf eine vernünftige Zufuhr an gesunden Kohlenhydraten zu achten.
Bei einigen der bereits genannten Low Carb Diäten wird neben einer extrem niedrigen Zufuhr an Kohlenhydraten gleichzeitig eine massiv erhöhte Zufuhr an Eiweiß empfohlen, um die Fettverbrennung noch stärker anzukurbeln.
Zu viel Eiweiß bekommt unserem Körper jedoch auf Dauer genauso wenig wie zu viele oder zu wenige Kohlenhydrate. Große Bedenken haben Mediziner vor allen Dingen, wenn eine Low Carb Diät dazu führt, dass wir noch weniger Obst, Gemüse und Vollkornprodukte und stattdessen noch mehr Fleisch zu uns nehmen als wir es ohnehin schon tun.
Wenn wir zu wenig gesunde Kohlenhydrate in Form von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten zu uns nehmen, verzichten wir auch auf wertvolle Ballaststoffe, die für eine gute Verdauung sorgen.
Es kann auch definitiv keine Lösung sein, die für unseren Organismus wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln zu decken. DAS funktioniert auf Dauer NIE. Das Zusammenspiel natürlicher Lebensmittel kann eine Pille auf Dauer niemals ersetzen. Ebenso wenig sinnvoll ist meines Erachtens der Verzehr von künstlich hergestellten Eiweiß-Pülverchen.
Wer sich durch eine Low Carb Diät keine bösen Herz- und Kreislauferkrankungen einhandeln möchte, sollte vor allen Dingen darauf achten, dass der Fleischkonsum möglichst gering bleibt und die Kohlenhydrate auf gar keinen Fall in Form von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten eingespart werden. Das Hauptproblem stellen ohnehin in erster Linie die Lebensmittel dar, die mit viel Zucker zubereitet werden. Dabei spielt es auch keine große Rolle, ob es sich dabei um Traubenzucker, Fruchtzucker, gewöhnlichen weißen Haushaltszucker oder Rohrzucker handelt. Mit dem natürlichen Zuckergehalt in frischen Früchten, Gemüse oder ganzem Getreide kommt unser Körper hingegen ganz wunderbar klar.
Es kommt also viel stärker auf eine gesunde, ausgewogene und maßvolle Ernährung an als auf irgendwelche extremen Empfehlungen wie den kompletten Verzicht auf Brot, Nudeln, Kartoffeln und kohlenhydratreiche Obst- und Gemüsesorten.
Low Carb heißt auf gar keinen Fall OHNE Kohlenhydrate zu leben!!! Das Wörtchen "low" bedeutet lediglich "weniger" Kohlenhydrate zu verspeisen. Und zwar weniger von den schlechten Kohlenhydraten und nicht von den guten Kohlenhydraten!
Wer sich kohlenhydratarm ernähren möchte, sollte in erster Linie auf die ungesunden Kohlenhydrate verzichten, die sich in Junkfood und Fastfood verstecken:
Der überwiegende Verzicht auf die genannten Lebensmittel ist allerdings eigentlich eine Grundvoraussetzung für jede erfolgreiche Diät. Wer dauerhaft abnehmen möchte, kommt nicht drum herum, seine Ernährungsgewohnheiten auch nach der Diät dauerhaft umzustellen.
Maß halten ist das A und O.
Übergewicht entsteht nun einmal zu 98% durch eine maßlose, ungesunde Ernährung - meist noch in Kombination mit Bewegungsmangel. Daran ändert eine 2-Wochen-lange Diät noch lange nichts. Nur wer langfristig dazu bereit ist, auf eine gesunde Lebensweise umzuschwenken, wird auch langfristig etwas erreichen. Jede Diät ist immer nur so erfolgreich wie das eigene Verhalten nach der Diät. Am berühmten Jo-Jo-Effekt trägt man immer selbst die Schuld. Das Auf und Ab auf der Waage ist keine automatische Folge von Diäten.
Fertiggerichte, Fastfood und Junkfood sollten unbedingt durch das frische Zubereiten natürlicher Lebensmittel - mit einem großen Anteil an Obst und Gemüse - ersetzt werden. Im Idealfall wird Kochen dein neues Hobby!
In einem Punkt sind sich die Anhänger der Low-Carb-Theorie fast durchgehend einig:
Zu viele Kohlenhydrate am Abend machen dick!
Folglich sollte man neben den bereits erwähnten ungesunden Kohlenhydraten auch gesunde kohlenhydratreiche Obst- und Gemüsesorten sowie Weißbrot, Weiße Nudeln und Kartoffeln nicht in großen Mengen zum Abendessen verspeisen.
Wassermelone, Bananen, Honigmelonen, getrocknete Datteln, Rosinen, Ananas, Aprikosen, Mango und Papaya sind also - trotz hohem Kohlenhydrat-Anteil - zum Frühstück ideale Energielieferanten, sollten am Abend aber eher gemieden werden.
Ebenso sind kohlenhydratreiche Gemüsesorten - wie zum Beispiel Kartoffeln, Kürbis oder gekochte Möhren - zum Mittagessen kein Problem - zum Abendessen sollten sie jedoch lieber nicht auf den Tisch.
Auch für Pizza, Nudeln, Brot und Muffins gibt es übrigens eine ganze Reihe von Low-Carb-Rezepten. An Kochbüchern, die sich speziell der kohlenhydrat-reduzierten Küche gewidmet haben, mangelt es wahrlich nicht. Auch online sind jede Menge schmackhafte Rezepte zu finden, wenn man erstmal anfängt zu suchen.
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