Ein Raclette ist ein elektrisch betriebenes Tischgerät, das für gewöhnlich die Vorzüge eines Backofens und einer Grillpfanne miteinander verbindet. Eine Heizspirale im Gerät feuert zum einen die meist ovale Grillplatte an und erzeugt gleichzeitig die notwendige Oberhitze für die kleinen Gerichte, die in den Pfännchen unter der Grillplatte eingeschoben werden können.
Das Raclette in meinem Keller hat schon so einige Jährchen auf dem Buckel. Könnte es sprechen, so hätte es ganz sicher einige nette Geschichten zu erzählen ... von lustigen Silvester-Partys mit Freunden, von gemütlichen Weihnachtstagen mit der Familie oder anderen langen Winterabenden und vielen fast schon nostalgischen Erinnerungen.
Bei guter Pflege und maximal 1-2 Einsätzen im Jahr kann so ein Raclette durchaus richtig alt werden und auch nach ca. 40 Jahren immer noch aussehen als wäre es gerade frisch aus dem Laden gekommen. Ob die Geräte, die man heute neu kaufen kann, immer noch so langlebig sind wie die Geräte von damals, das kann ich allerdings nicht beurteilen ... ich bin froh, dass ich mir nie ein eigenes Raclette angeschafft habe, sondern mir bei Bedarf stets das Raclette meiner Mami ausgeliehen habe, das nun mittlerweile als Erbstück in meinen Besitz übergegangen ist.
Auch wenn es das Raclette mittlerweile schon so viele Jahre gibt, ist es auch heute immer noch sehr beliebt. Nicht zuletzt, weil es kulinarisch betrachtet eine so breite Palette an verschiedenen Leckereien bietet. Selbst bei einer größeren Tischrunde bis zu 20 Personen, findet hier für gewöhnlich jeder etwas, das er mag. Auch Vegetarier und Veganer können mit Hilfe der kleinen Pfännchen herrliche wohlschmeckende Gerichte brutzeln.
Eine ganz fantastische vegane Käse-Alternative lässt sich beispielsweise aus Cashewkernen herstellen. Jeweils ein Rezept für eine cremige und eine schnittfeste Cashewkern-Käse-Variante habe ich bei meiner Recherche in diesem Blog gefunden. Auch wenn ich mich selbst in keinster Weise nur vegan ernähre klingt diese Käse-Alternative dennoch sehr lecker, so dass ich sie beim nächsten Raclette-Abend ganz sicher einfach mal ausprobieren werde. Schließlich zählen Cashewnüsse neben Pistazien zu meinen Lieblingsnüssen.
Ein weiterer großer Vorteil gegenüber einem 5-Gänge-Menü am Weihnachtstag ist die Tatsache, dass man die Zutaten für das Raclette alle wunderbar schon vor dem Eintreffen der Gäste bereit stellen kann, so dass man auch als Gastgeber einfach die ganze Zeig gemütlich mit dabei sitzen und brutzeln kann - ohne noch in der Küche herum wirbeln zu müssen.
Wir haben die Raclette-Abende mit der Familie mittlerweile sogar soweit aufgeteilt, dass einfach jeder irgendeine Zutat - bereits in kleingeschnibbelter Form - mitbringt. So ist es für alle Beteiligten eine wahrlich stressfreie Angelegenheit.
Still und schweigsam geht es allerdings in einer größeren Raclette-Runde selten zu. Da erklingen quer über den Tisch regelmäßig die Rufe nach den Zutaten, die gerade nicht in Reichweite stehen: "Wer hat den Schafskäse?" ... "Kann mir mal jemand den Brokkoli reichen?" ... "Wo ist denn jetzt wieder der Schinken?" ...
Schön ist es auch, dass man mit dem Raclette richtig lange beschäftigt ist und viele kleine verschiedene Portionen zubereiten kann, die immer wieder ein bisschen anders schmecken.
Ursprünglich stammt das Raclette übrigens aus der Schweiz, wo es ganz klassisch mit Pellkartoffeln und einem Raclette-Käse serviert wird. Die Weiterentwicklung der Geräte hat jedoch im Laufe der Zeit auch die Zutaten-Liste gewaltig wachsen lassen.
Jede Menge köstliche Rezept-Ideen für außergewöhnliche Raclette-Öfeli-Leckereien findest du unter dem Motto "Raclette isch guet und git e gueti Luune" auf der Website des Vereins Raclette Suisse. Keine Bange ... die Rezept-Beschreibungen dort sind alle auf hochdeutsch verfasst und nicht auf switzerdütch *grins*
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