Vegane Ernährung ... Kompletter Verzicht auf tierische Produkte

Der Veganismus ist eine Unterform des Vegetarismus. Veganer verzichten gänzlich auf tierische Produkte. Sie essen kein Fleisch, keinen Fisch, keine Eier und verzichten auch auf Milch und Milchprodukte.

Gemüsespieße für den Grill ... nicht nur lecker für Veganer!
Gemüsespieße für den Grill ... nicht nur lecker für Veganer!

Während eine vegetarische Lebensweise durchaus gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann und sich in der Regel spielend leicht in den Alltag integrieren lässt, ist eine ausschließlich vegane Ernährung aus ernährungphysiologischer Sicht für die meisten Menschen eher bedenklich.

Bei dieser Form der Ernährung kann es (ohne eine Supplementierung) sehr leicht zu vielfältigen Mangelerscheinungen kommen, die von Eisenmangel über Kalziummangel hin zu Vitamin B12 und Eiweißmangel führen können.

Ich will nicht sagen, dass es vollkommen unmöglich ist, sich auf lange Sicht ohne einen gesundheitlich kritischen Nährstoffmangel vegan zu ernähren, aber der Aufwand und die Disziplin, die man in diesem Fall unbedingt betreiben muss, um sich dennoch möglichst abwechlungsreich mit natürlichen Lebensmitteln zu versorgen, um nicht in ein Defizit zu geraten, ist von den meisten zunächst durchaus engagierten Neueinsteigern auf Dauer selten durchzuhalten.

Eine konsequent vegane Ernährung lässt sich aus meiner Sicht sehr gut mit einer eher einseitigen Diät vergleichen. Man fängt völlig motiviert damit an, kann diese auch ein paar Wochen durchhalten, bis die ganze Sache dann doch ein wenig eintönig wird und einen die häufig recht aufwändigen Zubereitungen nerven und man plötzlich merkt, dass man gar keine Zeit mehr hat für andere Dinge und sich alles nur noch um das Thema Essen dreht.

Entspricht eine rein vegane Ernährung unserer Natur?

Ein Nährstoffmangel stellt sich erst schleichend ein. Wenn wir uns als Omnivoren oder auch als Vegetarier einigermaßen abwechslungsreich ernähren und relativ viele natürliche Lebensmittel in unseren Speiseplan einbauen, ist es beispielsweise durchaus möglich mehrere Wochen am Stück komplett zu fasten ohne dabei einen nennenswerten Nährstoffmangel zu erleiden. Das weiß ich aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung mit dem Thema Heilfasten. Unser Körper speichert im Normalfall Nährstoffe für mehrere Wochen. Das hat die Evolution schon sehr fein eingerichtet, sonst wäre die Menschheit im Laufe der Jahrtausende längst ausgestorben, denn nicht immer gab es so ein ständig verfügbares reichhaltiges Nahrungsangebot wie es heute fast weltweit ständig der Fall ist. Ein Nährstoffmangel, der durch eine einseitige Ernährung zustande kommt, zeigt sich daher meist erst nach mehreren Monaten.

Fast immer müssen Veganer Vitamin-B-12-Präparate zu sich nehmen, weil man gar nicht so viele naturbelassene vegane Lebensmittel essen kann, um diesen Bedarf zu decken. Und dann frage ich mich:

Was ist an einer Ernährungsform natürlich, wenn man industriell hergestellte künstliche Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pillen zu sich nehmen muss, um gesund zu bleiben?

Die Evolution hat nicht vorgesehen, dass wir Menschen uns rein pflanzlich ernähren. Genauso wie sich die meisten Tiere nicht rein pflanzlich ernähren. Fressen und gefressen werden gehörte schon immer zu den vollkommen natürlichen Prozessen in unserer Umwelt.

Die Natur hat allerdings genauso wenig vorgesehen, dass wir täglich Fleisch verzehren und noch dazu eine meist überdimensional große Portion. Sich ein Stück weit Gedanken über seine Ernährungsgewohnheiten und seinen Lebensstil im Allgemeinen zu machen, kann schon durchaus sinnvoll sein! Gelegentlich einen reinen Obsttag einzuschieben, mal gar nichts zu essen, zu intervallen, einen Reis- oder Kartoffeltag auszuprobieren oder einfach nur einen großen Teller Grillgemüse mit Olivenöl, Salz und Pfeffer zu genießen, hat schon durchaus auch seine kulinarischen Reize und ist obendrein gesund für die physische und psychische Gesundheit! In meiner Rubrik Gemüse-Küche findest du ein paar meiner Lieblingsrezepte, die durchaus zum Teil auch als vegan bezeichnet werden können.

Abwechslung lautet auch bei der Ernährung das Zauberwort!



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Meine Kuh will auch Spaß haben

Meine Kuh will auch Spaß haben Ein Plädoyer gegen die Massentierhaltung von Astrid Lindgren und Kristina Forslund
Meine Kuh
will auch Spaß haben
Ein Plädoyer gegen
die Massentierhaltung
von Astrid Lindgren
und Kristina Forslund
*

Es steht außer Frage, dass wir uns alle gemeinsam für eine artgerechte Tierhaltung und faire Preise einsetzen sollten. Auch ich möchte kein Fleisch aus Massentierhaltung essen und auch ich möchte nicht, dass Tiere unnötig leiden. Eine fröhliche Kuh auf einer saftigen grünen Wiese ist auch mir lieber als eine Kuh, die ihr ganzes Leben lang nur in einer kleinen Box in einem Stall eingepfercht wird. Da halte ich es ganz mit meiner Lieblings-Autorin Astrid Lindgren, die sich seinerzeit in Schweden bereits sehr aktiv für eine artgerechte Tierhaltung eingesetzt hat, siehe: Meine Kuh will auch Spaß haben* 

Auch ich bevorzuge schmackhafte Bio-Eier von Hühnern, die selbst entscheiden können, ob sie draußen in der Sonne im Dreck scharren wollen und sich nur des Nachts freiwillig in einen schützenden Stall zurückziehen und die auch mal mit Begeisterung einen Regenwurm aus der Erde ziehen dürfen. Regenwürmer sind übrigens für Hühner eine wahre Delikatesse und Hühner somit definitiv keine Vegetarier und schon gar keine Veganer ;-)

Deutlich weniger Fleisch auf dem Teller, eine maßvolle, möglichst naturbelassene Ernährung und vor allen Dingen eine artgerechte Tierhaltung, weniger Pestizide auf den Feldern, das ist es, wo wir hinkommen sollten.

Wir können nicht alle Tofu essen 😉 Mein Körper verträgt zum Beispiel überhaupt gar keine Soja-Produkte. Ich reagiere massiv allergisch auf diese Fleischersatzprodukte. Kritisch zu sehen ist auch die weltweite Abholzung von Regenwäldern, um dort exzessiv Soja anzubauen, eine Pflanze, die den Boden massiv auslaugt. Wenn der Anbau von Soja folglich noch stärker vorangetrieben würde, weil sich die Anzahl der Veganer verdoppeln oder gar verfünffachen würde, wäre das eine ökologische Katastrophe mit unabsehbaren Folgen.

In einem unbekannten Land, vor gar nicht all zu langer Zeit ...

... war eine Biene sehr bekannt 🙂 Ich (Tonia Karina BeebeeLotta Heinrichs Tochter Tünnissen-Hendricks) bin mit Herz und Seele Imkerin, ich liebe meine Bienchen und ich liebe meinen Honig! Ein gesünderes und natürlicheres Süßungsmittel gibt es fast nicht auf diesem Planeten.

Die absoluten Hardcore-Veganer verteufeln jedoch sogar den Verzehr von Honig, mit der Begründung man würde die Bienen ausbeuten. Mit diesem Schwarz-Weiß-Denken tue ich mich extrem schwer! Und an diesem Punkt bin ich ganz klar der Meinung, dass man es mit dem Thema Veganismus auch massiv übertreiben kann. Die Welt ist bunt, genau wie unser Nahrungsangebot.

Ich kann Bienen durchaus so halten, dass ich sie dabei nicht ausbeute und trotzdem gesunden Honig für mein Brot abzweigen kann. Ich nehme meinen Bienen auch nur so viel Honig ab, dass sie nicht nur genügend Zeit zum chillen haben, sondern dass ihnen auch Zeit für so wichtige Prozesse wie Grooming und Washing bleibt. Und ich lasse meinen Bienen außerdem soviel Honig, dass sie komplett auf ihrem eigenen Honig überwintern können. Von Ausbeutung kann in diesem Falle keine Rede sein!

Und solange unsere Wälder nicht mehr das hergeben, was sie vor 100-200 Jahren noch hergaben, haben die Bienen gar nicht mehr genug natürlichen Lebensraum, um zu überleben und all die Pflanzen zu bestäuben, die bestäubt werden müssten, wenn alle Menschen nur noch vegan leben würden. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Natürlich helfen andere Insekten (Hummeln, Wildbienen, Schwebfliegen, Wespen, etc.) auch bei der Bestäubung. Aber das reicht bei weitem nicht aus, um unsere eigene pflanzliche Nahrungskette aufrecht erhalten zu können. Wir sind ganz essenziell auf das Überleben der Honigbienen angewiesen. Auch DAS ist ein Grund, warum ich mich dazu entschieden habe, Imkerin zu werden und ein paar Bienenvölkern ein zu Hause zu bieten. Und ich freue mich, dass neben dem Bestäubungswunder, das die Bienen um mich herum entfalten, ein so extrem gesundes Nahrungsmittel dabei entsteht, von dem nicht nur die Bienen selbst, sondern auch wir Menschen profitieren können.

Also: Daumen hoch für den heimischen Honig vom Imker nebenan!

Bye-the-way ... der Naturschutz liegt mir übrigens ebenso am Herzen wie eine artgerechte Tierhaltung.

Eine kunterbunte wilde Blumenwiese ist so viel wertvoller für die Tierwelt und für das Klima als ein Haufen toter Steine im Vorgarten, zwischen denen kein Hälmchen wachsen darf. 

Ist eine Pflanze weniger wertvoll als ein Tier?

Eine Pflanze ist ein Lebewesen und es gibt viele interessante Untersuchungen, die zeigen, dass auch Pflanzen Gefühle haben, bewusst handeln und kommunizieren können. Ich behandle Pflanzen daher mit einem eben so großem Respekt wie Tiere.

Wenn ich mit Begeisterung eine große Portion Wildsalat aus meinem Garten esse, eine Handvoll selbstgepflückte Himbeeren, Heidelbeeren oder eine scharfe Portion Spaghetti Aglio Olio, dann bin ich genauso dankbar wie für ein Stück würzigen Käse mit Honig.

Eine Pflanze produziert ihre Früchte im übrigen definitiv auch nicht zum Zwecke unserer Ernährung, sondern weil sie sich selbst auf diese Weise fortpflanzen möchte! Maßhalten und eine möglichst naturnahe Anbaumethode spielen bei der Ernte von Pflanzen eine genauso wichtige Rolle wie bei der artgerechten Haltung von Tieren und der Herstellung tierischer Lebensmittel.

Wenn wir ALLE Früchte - egal ob vom Feld, vom Baum oder vom Strauch aufessen würden und der Pflanze keine Chance geben würden, Samen zu entwickeln, gäbe es im Folgejahr keine neuen Pflanzen.

Und wenn es irgendwie möglich ist, bevorzuge ich Obst und Gemüse aus heimischem Anbau.

Fazit: Wenn du das Wohl aller Lebewesen stets im Blickwinkel behältst, kann auf deinem Teller landen, was immer du gerne magst!



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